Zweite Feststellung: Es ist alles noch viel schlimmer! Was die Rechnungsprüfer aufdeckten, ist in der Summe ein für Stadtbürgermeister Marcus Held, in Teilen auch für VG-Bürgermeister Klaus Penzer, vernichtendes Urteil. Die für ihr Handeln aus Steuermitteln bezahlte Stadtführung, so lautet die Erkenntnis nach Studium des Berichts, hat die ihr anvertraute Verwaltung und damit das gesamte Gemeinwesen in ein unvorstellbares Chaos aus Rechtsverstößen und Missmanagement geführt. Immer und immer wieder schreiben die Rechnungsprüfer in ihrem Bericht das Wort "rechtswidrig", was nichts anderes bedeutet, als dass das Handeln von Marcus Held gegen Gesetze verstieß, vielleicht sogar gegen solche des Strafgesetzbuchs, womit es auch strafbar wäre. Die Prüfer schreiben in ihrem Bericht gleich mehrmals von einem Verstoß gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot. Sie schreiben weiter, dass das sogenannte Verschleuderungsverbot in Oppenheim nicht beachtet worden sei. Sie schreiben, dass Marcus Held mit seiner Amtsführung gegen das Vergaberecht verstoßen habe, dass er haushaltsrechtliche Bestimmungen nicht beachtet habe, dass er vertragliche Regelungen nicht überwacht habe, dass er Verträge und rechtliche Bestimmungen nicht eingehalten habe, dass er seinen Verpflichtungen aus Verträgen nicht nachgekommen sei usw. Mainzer Ausländerbehörde massiv unter Druck. usf.
An einer Stelle heißt es, dass der Bürgermeister die Mitglieder des Stadtrates nicht korrekt – also falsch – informiert habe.
- Mainzer Ausländerbehörde massiv unter Druck
Mainzer Ausländerbehörde Massiv Unter Druck
Dame mit Schnurrbart
Und ihr Gemälde "Das Auge der Mona Lisa" weckt Erinnerungen an Duchamps Werk von 1919, in der er der berühmtesten Dame der Kunstgeschichte einen Schnurrbart verpasste. Oppenheimer malte ihr Bild allerdings erst 1967, und da waren andere schon weiter: Der Pop-Künstler Andy Warhol hatte vier Jahre zuvor die Mona Lisa in Serienproduktion geschickt und dabei selbstbewusst verkündet: "30 sind besser als eine. " Überhaupt: Das weitere Werk von Meret Oppenheim ist gekennzeichnet durch Höhen und Tiefen, und unterwirft sich auch heute noch keinem abschließenden Qualitätsurteil. Gemälde wie "Peperoni auf dem Wasser" (1938) waren für den Surrealismus nicht unbedingt zielführend, genauso wie die im Rudel auftretenden Naturgeister und "Steinfrauen". Oppenheim verschrieb sich nie dem Feminismus
Besser wurde es, als Oppenheim Mitte der Sechziger wieder in eine etwas aufmüpfigere, politischere Phase kam: Die Sägen-Assemblage "Oktavia" mit Cunnilingus-Anspielung von 1969 ist genauso hervorragend, wie das im selben Jahr entstandene "Eichhörnchen" – ein männlich stämmiger Bierglashumpen mit einem schönen flauschigen Pelzschwanz als Henkel.
Peter Grosz war einer der wichtigsten Zuträger der Securitate aus der Szene der deutschsprachigen Autoren im rumänischen Banat, in den Siebzigerjahren. Er hatte einen wesentlichen Anteil an den Machenschaften der Geheimpolizei bezüglich der "Aktionsgruppe Banat" und ihrer Zerschlagung. Das alles ist bekannt. Zur Erinnerung:
Bekannt ist aber auch, dass Peter Grosz sich als Lehrer und Kulturmanager an dem Ort, in dem er heute lebt, Oppenheim, einer gewissen Anerkennung und Beliebtheit erfreut. Es gibt, auch in Deutschland, neben der großen Öffentlichkeit, eine kleine Öffentlichkeit. Die regionale, die lokale, und die tickt nicht selten anders. Soweit, so gut. Oder auch nicht. Es sei jedermann gestattet, seinen Wertvorstellungen nachzugehen, soweit sie nicht die Grundsätze der Allgemeinheit infrage stellen. Ohne Peter Grosz seine Rentenansprüche als Lehrer streitig machen zu wollen, sei der kleinen Öffentlichkeit, der Nachbarschaft sozusagen, trotzdem in Erinnerung gerufen, dass unsere Gesellschaft sich nicht nur einen gewissen Werterahmen gesetzt hat, sondern dass sie sich mit diesem gelegentlich nicht ganz ungern schmückt.