Schauen Sie, ich glaube auch nicht, dass dieser Austritt oder die Diskussion über diesen Austritt auch ein Ablenkungsmanöver ist von den wirtschaftlichen Problemen von Erdogan. Ich glaube ganz sicher, dass Erdogan inzwischen ein Getriebener ist durch sehr radikale muslimische Kräfte im Lande. Es ist nicht mehr so, dass Erdogan derjenige ist, der der Macher ist, ich glaube, dass inzwischen gerade die sogenannten Tariqa – das sind die islamischen Orden, auch die Hausmacht Erdogans – in der Gesellschaft immer mehr das Sagen bekommen und dass sie dafür sorgen, dass die Türkei mit der Frauenrolle eine andere Funktion übernimmt, nämlich die Funktion, in der islamischen Welt wieder so zu handeln, wie der Koran es vorschreibt. Akgün (SPD) zu Frauenrechten in der Türkei - "Eine fast schon Taliban-mäßige Auslegung islamischer Gesetze" | deutschlandfunk.de. Wenn Sie dagegen etwas sagen, sind Sie "ein schlechter Moslem"
Brandes: Ich habe aber auch gelesen, dass auch selbst innerhalb der Regierungspartei AKP sich Widerstand gegen diesen Austritt aus der Istanbul-Konvention breitmacht. Heißt das, dass die Frage nach Frauenrechten auch innerhalb der konservativen AKP nicht so eindeutig ist?
- "Blut muss fließen - Undercover in der rechten Musikszene" (ZDF Aspekte, 18.02.2012) - YouTube
- Akgün (SPD) zu Frauenrechten in der Türkei - "Eine fast schon Taliban-mäßige Auslegung islamischer Gesetze" | deutschlandfunk.de
&Quot;Blut Muss Fließen - Undercover In Der Rechten Musikszene&Quot; (Zdf Aspekte, 18.02.2012) - Youtube
Die Gewalt gegen Frauen in der Türkei nimmt zu (Emre Çaylak)
Frauen, die demonstrieren, müssen damit rechnen, zusammengeschlagen zu werden
Brandes: Jetzt erleben wir ja gerade große Demonstrationen gegen Gewalt an Frauen in der Türkei und auch gegen den Austritt des Landes aus dieser Konvention. Dass das Land da austreten solle, das geht ja auf eine Initiative von einer privaten Bewegung zurück. Haben die Initiatoren, die diesen Austritt befürworten, die Stimmung im Land falsch eingeschätzt? Akgün: Ich glaube, sie wissen, dass die Frauenbewegung traditionell in der Türkei sehr stark war. Türke türke störkraft. Das geht einfach darauf zurück, dass die Türkei lange Zeit in der islamischen Welt das einzige laizistische Land war und Frauenrechte immer sehr hochgehalten hat. Inzwischen hat sich der Wind völlig gedreht. Die Frauen, die heute demonstrieren, müssen damit rechnen, dass sie zusammengeschlagen werden von der Polizei und von den Gegnern, und wenn sie von den Gegnern zusammengeschlagen werden, dann schaut die Polizei zu.
Akgün (Spd) Zu Frauenrechten In Der Türkei - &Quot;Eine Fast Schon Taliban-Mäßige Auslegung Islamischer Gesetze&Quot; | Deutschlandfunk.De
Polizei-Einsatz: Sofort eingeleitete Fahndung Foto: Pixelio/Arno Bachert
HAMBURG. Die Hamburger Polizei hat einen 27 Jahre alten Türken festgenommen, der im Verdacht steht, in der Nacht zu Mittwoch einen 22jährigen Deutschen erstochen zu haben. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Türke offenbar die Freundin des Opfers auf einer Abiturfeier angesprochen. Nach der Fete kam es dann wohl zum Streit zwischen dem Türken und dem Deutschen. "Blut muss fließen - Undercover in der rechten Musikszene" (ZDF Aspekte, 18.02.2012) - YouTube. "Im Verlauf dieses Streits zog der 27jährige plötzlich ein Messer und stach mehrfach auf den 22jährigen ein. Der 23jährige geriet vermutlich zwischen die Kontrahenten und erhielt dabei einen Bauchstich", hieß es in der Polizeimeldung. Während der 22jährige Deutsche kurz nach der Einlieferung in ein Harburger Krankenhaus verstarb, konnte der 23jährige mit der Bauchstichverletzung die Klinik bereits wieder verlassen. Täter war der Polizei "bestens bekannt"
Nach der Tat flüchtete der Türke, wurde jedoch von Zeugen verfolgt. Als er diese ebenfalls mit dem Messer bedroht, brachen sie jedoch die Verfolgung ab.
Akgün: Ganz sicherlich, 2011 ganz sicherlich. Ich denke, das war die Zeit, in der man etwas machen musste. Es gab auch die Zeit damals, dass in der Türkei eine Frau gegen den Staat vorgegangen ist, sie hat nämlich den Staat angeklagt, sie nicht genug geschützt zu haben. Das ging an die Öffentlichkeit, wurde auch noch natürlich im Europarat diskutiert, und da musste die Türkei etwas tun, und das war eben diese Konvention, die unterschrieben worden ist. "Es sind Mosaiksteinchen eines Gesamtbildes eines islamischen Staates"
Brandes: Jetzt ist es ja so, dass Gewalt gegen Frauen in der Türkei weit verbreitet ist. Dieses Jahr sollen bereits mehr als eine Frau pro Tag von Männern wegen ihres Frauseins ermordet worden sein. Würde denn dann ein Austritt aus der Istanbul-Konvention überhaupt etwas ändern an der Situation für Frauen, wenn diese Konvention ja offenbar bisher auch keine richtige Schutzfunktion entwickelt hat? Akgün: Ich glaube schon. Dieser Austritt ist für mich ein Quantensprung – man kann es vergleichen mit der Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee.