Kursnummer
9301008
Termin
17. 11. 2022 —
18. 2022
Tages-Uhrzeiten
Donnerstag, 17. November 2022, 10 bis 17:30 Uhr, und Freitag, 18. November 2022, 9:30 bis 17 Uhr
Anmeldung bis
14. 10. 2022
Verbindliche Kosten
Kursgebühr € 250, 00, – (für FWS Mitarbeiter/innen € 220, 00, –),
zuzüglich Tagesverpflegung € 33, – / Tag
Ort
Franziskuswerk Schönbrunn - Mehrzweckraum Hs. St. Johannes -
Zielgruppe
Mitarbeiter/innen der Behindertenhilfe und andere Interessierte
Max. Teilnehmerzahl
20
Kursbeschreibung
Mehr als die Hälfte aller Menschen mit intellektueller und Entwicklungsbehinderung zeigt sogenanntes herausforderndes Verhalten unterschiedlichster Art und
Ausprägung. Das Spektrum erstreckt sich von meist harmlosen motorischen oder verbalen Stereotypien über sozial störendes Verhalten bis hin zu schweren
aggressiven Durchbrüchen. In der Betreuung ist es deshalb wichtig zu erkennen, welche Funktion das Verhalten einnimmt und welche bestimmten Interventionen es bedarf. Dafür ist es erforderlich, das Verhalten zu verstehen und abzuklären, welche körperlichen,
psychischen und/oder psychosozialen Ursachen ihm eventuell zugrunde liegen.
Dadurch können dann im Weiteren die jeweils geeigneten Maßnahmen im Rahmen
von Assistenz, Hilfen oder Therapie eingeleitet werden. Dies stellt das gesamte Umfeld eines Menschen mit intellektueller und Entwicklungsbehinderung vor große
Herausforderungen. Während des zweitägigen Kurses wird den Teilnehmern aufgezeigt, wie sie sich diesen Herausforderungen zunächst mittels eines systematischen
differentialdiagnostischen Herangehens stellen. Sie lernen, mögliche körperliche Bedingungsfaktoren zu beachten, wie z. B. ein genetisches Syndrom, eine Epilepsie
oder andere häufige somatische Beschwerdebilder von Menschen mit intellektueller und Entwicklungsbehinderung. Darüber hinaus erwerben sie die Fähigkeit,
weitere wichtige Faktoren wie den sozioemotionalen Entwicklungsstand (SEED) zu verstehen und zu erheben. Ihnen wird vermittelt, welche Hinweise auf psychische
Erkrankungen oder auch einen Autismus hindeuten und welcher Instrumente sie sich ggf. bedienen können. Zum Umgang mit verhaltensauffälligen Menschen mit
intellektueller und Entwicklungsbehinderung werden diverse psychotherapeutische und milieutherapeutische Betreuungskonzepte und Behandlungsverfahren
vorgestellt und anhand von Fallbeispielen veranschaulicht.
Die Frage, ob auch eine pharmakologische Behandlung möglich oder überhaupt sinnvoll ist, wird einer
kritischen Betrachtung unterzogen. Bei Menschen mit intellektueller und Entwicklungsbehinderung kann die Differentialdiagnostik und Therapie von psychischen Störungen und herausforderndem
Verhalten keine rein ärztliche Aufgabe sein. Vielmehr muss alltagsnah und damit zwingend multiprofessionell über verschiedene Lebensbereiche hinweg gearbeitet, eingeschätzt und beobachtet werden. Dieser Kurs soll Mitarbeiter/innen der Behindertenhilfe, die mit Menschen mit herausforderndem Verhalten arbeiten, einen praktikablen Einstieg in die komplexe Materie ermöglichen und dabei vorhandenes Wissen vertiefen. Diese Fortbildung kann entweder einzeln oder als Baustein der Weiterbildung "Menschen mit Intelligenzminderung und psychischen Auffälligkeiten verstehen und begleiten" gebucht werden. Dozenten
Dr. med. Brian Barrett
Psychiater und Psychotherapeut, Chefarzt der Abteilung für Stationäre Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters der Liebenau Kliniken gGmbH, KoReferatsleiter "geistige Behinderung" der DGPPN, Vorstandsmitglied der DGSGB, Vorstandsmitglied der EAMHID
Zur Anmeldung
Heidelberg: Ruprecht-Karls-Universität; 2019
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Došen A,
Gardner WI,
Griffiths DM. Praxisleitlinien und Prinzipien – Assessment, Diagnostik, Behandlung und Unterstützung für Menschen mit geistiger Behinderung und Problemverhalten – Europäische Edition. Materialien der DGSGB, Band 21. Berlin: Eigenverlag; 2010
24
Sappok T,
Zepperitz S. Das Alter der Gefühle: Über die Bedeutung
der emotionalen Entwicklung bei geistiger Behinderung. Göttingen: Hogrefe; 2016
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Theunissen G. Positive Verhaltensunterstützung. Eine Arbeitshilfe für den pädagogischen Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten, geistiger Behinderung und autistischen Störungen. 5. Marburg: Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. ; 2016
26
Pörtner M.
Ernstnehmen – Zutrauen – Verstehen. Ein personzentriertes Alltagskonzept für den Umgang mit psychischen Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung. Materialien der DGSGB, Band 2. Berlin: Eigenverlag; 2000
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Professionelle (Nicht-)Kooperation: Ihr Beitrag zur Eskalation dissozialer Karrieren Jugendlicher.
Geistige Behinderung, Autoaggression und die emotionale Betroffenheit der Bezugspersonen Mental Retardation, Self-injurious Behavior, and Emotions of care staff Selbstverletzende Verhaltensweisen und Autoaggressionen im Kontext Geistiger Behinderung sowie deren Fernwirkungen auf die Betreuungspersonen in Wohnheimen und Werkstätten gilt das Hauptinteresse vorliegender Arbeit. Ausgehend von der Darstellung der Spezifizität Geistiger Behinderung unterschiedlicher Schweregrade als Hintergrundvariablen der Genese und Aufrechterhaltung selbstverletzenden Verhaltens werden wesentliche theoretische Konzepte autoaggressiven Handelns diskutiert: medizinisch-physiologischen Befunde, psychodynamische Deutungsmuster, entwicklungspsychologische Annahmen, behaviorale Theorien, kognitive und systemische Ansätze. Im empirischen Teil der Arbeit, der sich auf eine Befragung von 136 Betreuungspersonen in Einrichtungen für Menschen mit Geistiger Behinderung stützt, lässt sich als wesentliche kognitive Deutung der Probanden die Provokationsannahme und das Vermeidungsmotiv bestätigen.
Erfasst von Stiftung Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik, Bern
Update 2007/4
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Methode Der Zusammenhang und der Einfluss des kognitiven und emotionalen Entwicklungsstands auf Verhaltensstörungen wurde mit Korrelations- und Regressionsanalysen bei 262 Erwachsenen mit IM und psychischer Erkrankung bzw. schweren Verhaltensstörungen untersucht. Ergebnis Trotz der hohen Korrelation von kognitivem und emotionalen Entwicklungsstand fanden sich bei jedem 2. Patienten kognitiv-emotionale Entwicklungsdiskrepanzen. Die Schwere der Verhaltensstörungen war assoziiert mit einem niedrigeren emotionalen Entwicklungstand, insbesondere im Bereich der "Aggressionsregulation". Schlussfolgerung In der Ursachenabklärung von Verhaltensstörungen sollte auch der emotionale Entwicklungsstand erhoben werden. Abstract
Objectives Analysis of the causes of challenging behavior in individuals with intellectual disability (ID). Methods The relatedness and the impact of cognitive and emotional functioning on challenging behavior was investigated by correlation and regression analyses in 262 individuals with ID and mental disorders / challenging behavior.