Immer dabei: Mario Amtmann, der sich als "Vereinschef" um Ausflüge kümmerte, als "Sergeant" der Mann fürs Grobe war oder auch als Vize-Präsident den Hells Angels ewige Treue schwor. 1973: Ex-Rocker Dieter König (†20, links) wurde von den "Höllenengeln" brutal ermordet. Foto: hfr Für Schlagzeilen sorgt ein blutiger Überfall im April 1973: Amtmann soll mit sieben Kollegen den Tankwart, Ex-Rocker und Kirchenhelfer Dieter König (20) im Partykeller der Apostelkirche in Eimsbüttel verprügelt und schließlich erstochen haben. Über den Grund gibt es mehrere Spekulationen: Zum einen hieß es, König soll einen "Hupenring" eines "Angel"-Autos gestohlen haben. Aber auch Streitigkeiten über den Einlass in den Partykeller könnten der Auslöser gewesen sein. Amtmann (3. v. l. ) mit seinen Rocker-Kollegen vor Gericht. FC Bayern feiert Titel wieder mit Fans auf Marienplatz. Das Bild zeigt den Auftakt zum Mord-Prozess im Fall Dieter König. Foto: hfr Sieben Jahre später starb auf Sylt ein Disco-Chef unter den Stichen mehrerer Hells Angels. Der Chef der Hells Angels in Hamburg starb mit 65 Jahren Noch bis in die frühen 2000er war Amtmann als Vize-"Presi" tätig, bevor ihn eine Erkrankung dazu zwang, sich nach 37 Jahren aus den Geschäften zurückzuziehen.
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Sie lässt mehr Worte sprechen als Taten, was gerade in diesen Zeiten keine schlechte Wahl ist, wenn etwa Enzo Brumm als utopietrunkener Posa seinem König Philipp zuruft: "Sie wollen pflanzen für die Ewigkeit / Und säen Tod? " An Philipp II. wird sogar der Monarch in Eugène Ionescos "Der König stirbt" erinnert, und zwar von seinem Leibarzt, der verlangt, dass er – wie jener – in Würde sterben solle. Aber der alte Herr denkt gar nicht daran. Dieter König - Hamburg. Er will lieber leben, feiern, seine Macht genießen. Dass er pleite und krank ist, dass sich sein Reich durch Erosionen und heimliche Grenzverschiebungen minimiert hat und mittlerweile kaum jemand darin wohnt, leugnet er konsequent. Ist er ein eigenwilliger Tagträumer oder bereits fortgeschritten dement? In diesem 1962 in Paris uraufgeführten Klassiker des absurden Theaters bleiben die Interpretationsmöglichkeiten offen. Die groteske Hybris durch Dieter Hallervorden
Vor eindeutigen Antworten hütet sich jetzt auch der Regisseur Philip Tiedemann, der das Stück im Berliner Schlosspark Theater inszeniert hat, das etwas außerhalb im Südwesten der Hauptstadt liegt und einst eine Dependance des 1993 geschlossenen Schillertheaters war.
Sein Intendant ist seit 2008 Dieter Hallervorden, und ihm hat Tiedemann mit geschickter Regiehand "Der König stirbt" als frohgemütliches Todeslustspiel auf den fast siebenundachtzigjährigen Komödiantenleib gezaubert. Dieter könig hamburg ms cultures centre. Im blau gemusterten Seidenpyjama unterm purpurroten Königsmantel, mal kabarettistisch verschmitzt grinsend, mal verbohrt stur wie ein grimmiges Kind, gibt er den so verhuschten wie verwegenen Regenten, den auf der ganzen Welt nur eines interessiert: er selbst. Dagegen kommen weder die energisch-trockene Dagmar Biener als seine erste Frau Margarete noch Annika Martens als seine zweite Frau Maria wirklich an. Dieter Hallervorden, längst emanzipiert von Didi-Sketchen à la "Palim, Palim", ist durch Film und Theater zum veritablen Volksschauspieler aufgestiegen. Schon als er am Anfang zwischen Stoffwänden rings um einen abgewetzten Thron (Ausstattung: Alexander Martynow) die Bühne betritt, wird er vom Publikum mit Applaus empfangen, ruht sich jedoch auf dieser Welle der Zuneigung nicht aus.