Durch den Text führt eine auktoriale Erzählerfigur, die über die Ereignisse berichtet, selbst aber meist im Hintergrund bleibt. Die Darstellung aller Figuren ist unpsychologisch, was darauf zurückzuführen ist, dass Hackl über reale Personen schreibt und ihnen nicht Gefühle und Gedanken unterschieben will, die sie in Wirklichkeit nicht hatten. Abschied von sidonie zusammenfassung kapitel meaning. Daher verzichtet der Autor konsequent auf jegliche Innenperspektive sowie auf die Psychologisierung des Verhaltens und charakterisiert die Figuren allein von außen und in ihren Handlungen. Die literarischen Elemente des Textes beziehen sich auf die Darstellungsweise. Nicht nur in Abschied von Sidonie stützt sich Hackl auf zahlreiche Vorbilder, die er aber auf seine Weise abwandelt: auf die Reportagen von Egon Erwin Kisch oder Niklaus Meienberg, die deutsche Dokumentarliteratur der 1960er und 70er Jahre, die lateinamerikanische Testimonio -Literatur oder den US-amerikanischen New Journalism. Sein Buch schreibt sich zugleich aber auch in eine, die 80er Jahre bestimmende Tendenz dokumentarisch-literarischer Texte ein, zu der etwa Die Ästhetik des Widerstands (1975-81) von Peter Weiss ebenso gehört wie Der weibliche Name des Widerstands (1980) von Marie-Thérèse Kerschbaumer oder Februarschatten (1984) von Elisabeth Reichart.
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Am achtzehnten August 1933 entdeckte der Pförtner des Krankenhauses von Steyr ein schlafendes Kind. Neben dem Säugling, der in Lumpen gewickelt war, lag ein Stück Papier, auf dem mit ungelenker Schrift geschrieben stand: »Ich heiße Sidonie Adlersburg und bin geboren auf der Straße nach Altheim. Bitte um Eltern. «
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Ganz außerplanmäßig habe ich dieses Buch gelesen, denn ich hatte gestern spontan entschieden, an der Lesenacht des Blogs Ge(h)schichten mitzumachen. Abschied von sidonie zusammenfassung kapitel. Ich wollte dafür aber ein Buch wählen, dass ich im Rahmen der Lesenacht oder kurz danach auslesen konnte. So fiel meine Entscheidung auf "Abschied von Sidonie". Dieses Buch nimmt einen mit, obwohl es in recht kühlem und distanziertem Schreibstil verfasst wurde. "Abschied von Sidonie" ist eine Erzählung, die auf einer wahren Geschichte basiert. Und dass es sich dabei noch um ein Kind handelt, schmerzt mich umso mehr. So viel Glück im Unglück hatte das kleine, dunkle Mädchen, dass durch einen Zettel um Eltern bat.
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Alle Zigeuner werden dann nach und nach genau so wie die Juden in Konzentrationslager gebracht. Nachdem der Krieg aus ist, wird Hans in Steyr zum Bürgermeister ernannt. Er erkundigt sich was mit den Zigeunern passiert ist und erhält die Auskunft, dass sie alle in Konzentrationslager gebracht wurden. Sidonie ist auch darunter gewesen und stirbt dort. Cecilia Grimm, die Jugendamtleiterin, ist sich keiner Schuld bewusst. Sie ist der Meinung, dass sie nichts anderes hätte tun können. Auch die leibliche Mutter von Sidonie macht sie Vorwürfe darüber Sidonie zu sich geholt zu haben. Der Autor Ernst Hackl gibt drei mögliche Enden an:
1) Hans Breirather erfährt von seinem Freund Georg Fink, daß Sidonie wahrscheinlich nach Ausschwitz gebracht wurde. Georg sah sie am Nebengleis als er von seinem Fronturlaub nach Hause fuhr. Abschied von sidonie zusammenfassung kapitel in youtube. LESEPROBE: Seite 110-111
2) Nach Kriegsende ruft Hans bei dem Bürgermeister in Hopfengarten an. Er gab sich selbst als Bürgermeister von Steyr aus und erfährt unter Kollegen das Sidonie mit dem letzten Transportwagen nach Ausschwitz gebracht wurde.
2. Hans und Josefa Breirather, sieben Kilometer außerhalb Steyrs in Letten wohnend, nehmen Sidonie in Pflege für 30 Schilling monatlich. Hans B., 1899 geboren, sein Elternhaus, seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, seine Rückkehr 1919. Mitglirdschaft in der Sozialdemokratischen Partei, Sympathie mit der Russ. Revolution. Er lernst Josefa kennen, findet Arbeit in den Steyr-Werken, sie beziehen eine Wohnung und 1928 kommt Sohn Manfred zur Welt. Weitere Kinder bleiben aus, darum die Bereitschaft zur Pflege. Hans ist seit 1927 Ortsleiter des Republikanischen Schutzbundes, eine Art SPD-Arbeiterwehr, die auch Waffen besitzt, wenn auch illegal. Stichwörter - Stifterhaus. 1933 wird unter Kanzler Dollfuß die Kundgebung verboten, die "Heimwehr" und die Gendarmerie spüren das Waffenlager des Schutzbundes auf und Breirather, zusammen mit Genossen Fusch und Niedermayr werden zu vier Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Pflegemutter Josefa lässt die kranke und unterernährte Sidonie von einer Wunderheilerin kurieren. 3.
Februar 1934: Auf dem Weg in das Steyrer Gefängnis werden die drei Männer von der Nachricht überrascht, dass in Steyr und Linz Arbeiteraufstände ausgebrochen seien.