Walsers spazierende Protagonisten entwickeln sich nicht. Sie
sind Sonderlinge, die in einem bürgerlichen Dasein nicht das Ziel
ihrer Existenz sehen. Genaugenommen sind seine Figuren stolze
Revolutionäre, die sich dem bürgerlichen Schicksal verweigern: Sie
werden nie sesshaft, haben ständig wechselnde Tätigkeiten und sind
überzeugte Müßiggänger, die stets mit ihrem Müßiggängertum und
ihrer Mittellosigkeit kokettieren. "Ich habe den Tag als zu schön
empfunden, als das ich den Übermut hätte besitzen können, ihn durch
Arbeit zu entweihen", lautet ein typischer Satz einer Figur
Walsers. Insofern erhebt Robert Walser Ziellosigkeit zum Prinzip. Robert walser der traum analyse film. Mit der
Romanfigur Jakob von Gunten beispielsweise erschuf er den völligen
Gegenentwurf zum damaligen Zeitgeist. In der wilhelminischen Zeit
strebte alles nach Größe, Ehre und Weltgeltung. Mitten in diese
Zeit hinein fällt dieser Roman, dessen Held nur eines im Sinn hat:
zu scheitern, sich zu verweigern und sich seinen Träumen
hinzugeben. Der Roman, der noch in seiner Berliner Zeit erscheint,
wird von der Kritik zerrissen.
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Robert Walser Der Traum Analyse Beispiel
In: Chiarini/Zimmermann, 83–94. Greven, Jochen: »Mit seiner deutschen Sprache jonglieren gelernt«: Robert Walser als Imitator, Parodist, Stilexzentriker. 1994, 19–30. Greyerz, Otto von: Vom Wert und Wesen unserer Mundart. : Sprache – Dichtung – Heimat. Studien, Aufsätze und Vorträge über Sprache und Schrifttum der deutschen Schweiz und der östlichen deutschen Alpenländer. Bern 1933, 226–247. Hesse, Hermann: Robert Walser [1909]. In: Kerr 1, 52–57. Hofmannsthal, Hugo von: Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation [1927]. : Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. 10. 1980, 24–41. Jürgens, Martin: Robert Walser. Robert Walser, Der Traum (1914). Onleihe Düsseldorf. Die Krise der Darstellbarkeit. Untersuchungen zur Prosa. Kronberg/Taunus 1973. Korrodi, Eduard: Walser über Walser. Die Rose [1925]. In: Kerr 1, 117–120. Kurzawa, Lothar: »Ich ging eine Weile als alte Frau«. Subjektivität und Maskerade bei Robert Walser. In: Hinz/Horst, 167–179. Rodewald, Dierk: Sprechen als Doppelspiel. Überlegungen zu Robert Walsers Berner Prosa. In: Provokation und Idylle.
Roman. Mit einem Kommentar von Karl Wagner. Berlin 2010, 271–312. Download references