In grauen Häusern
sitzen Menschen,
vor riesigen Bildschirmen. Roboter bringt den Kaffee,
ein andrer weckt die Kinder. Sie sind glücklich. Doch wenn sie
draußen sind,
sehen sie die bunten Häuser,
nicht akkurat,
Rost,
an den verschnörkelten
Balkongeländern. Weihnachtsgedichte zum nachdenken. Eine Frau
im bunten Nachthemd
hängt dort
Wäsche auf. So leben also die Kinder,
die keine Roboter haben. © Mathi Psychowesen
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Weihnachtsgeschichten Zum Nachdenken
Grau wie der Himmel sind meine Gedanken,
das Fest der Feste ist nicht mehr weit. Das Geschäft der Geschäfte machen die Banken,
in astronomischen Höhen, halten sie Kredite bereit. Denn jeder, man muss es mit Staunen bedenken,
muss in dieser Zeit, dem andern was schenken. Oh, du fröhliche... Während Millionen verhungern in dieser Welt,
wird bei uns das Fleisch tonnenweise gekauft. Während die Selbstmordrate in die Höhe schnellt,
mancher, im Kaufhaus ums Angebot rauft. Denn jeder, man muss es mit Staunen erleben,
will dem andern noch was Schöneres geben. Oh, du selige...
Guten Tag lieber Lehmann, schon Geschenke besorgt? Weihnachtsgedichte zum nachdenken kurz. Fragt munter der Nachbar im Treppenhaus. Doch weil er arbeitslos ist, und ihm niemand was borgt,
stürzt dieser sich aus dem Dachfenster hinaus. Die Nachbarn müssen's mit Staunen hören,
arme Frau Lehmann, nun allein mit den Gören. Gnadenbringende Weihnachtszeit... Nun ist er da, der heilige Abend. Jesus ist geboren, die Christenheit singt. Wie ist der Festschmaus doch erquickend und labend,
in Bagdad wird gerade erschossen ein Kind.
Glaubst du, ich steh' auf Rosen? Esaias Tegnér (1782 - 1846), schwedischer Professor und Dichter
Immer reicher, Jahr um Jahr,
grüßt es mit Geschenken…
immer froher um dich her
blüht es auf – und um so mehr
lerne dich beschränken…
Lerne dich an dem zu freu'n,
was du dir errungen
und wirf es ab, zu bereu'n,
was dir nicht gelungen! Cäsar Flaischlen (1864 - 1920)
Ich bin wie Leib dem Geist, wie Geist dem Leibe dir;
Ich bin wie Weib dem Mann, wie Mann dem Weibe dir,
Wen darfst du lieben sonst, da von der Lippe weg
Mit ew'gen Küssen ich den Tod vertreibe dir? Ich bin dir Rosenduft, dir Nachtigallgesang,
Ich bin der Sonne Pfeil, des Mondes Scheibe dir;
Was willst du noch? was blickt die Sehnsucht noch umher? Weihnachtsgeschichten zum Nachdenken. Wirf alles, alles hin: du weißt, ich bleibe dir! August von Platen (1864 - 1920)
Drei Dinge sind uns
aus dem Paradies geblieben:
Die Sterne der Nacht,
Die Blumen des Tages
Und die Augen der Kinder. Dante Alighieri (1265 - 1321)
Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden sie tiefgründige Zitate zum Nachdenken — fein säuberlich nach Autoren und Themen sortiert.