10. Mai 2022, 17:52 Uhr
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aus Offenburg
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Offenburg (gro). Es ist ein Schreckensszenario, das Marco Steffens, Oberbürgermeister von Offenburg, im Salmen entwirft: Ein aufgebrachter Pöbel, der eine Kirche schändet, Nachbarn und Freunde, die den Tod fordern, die Polizei kommt nicht den Opfern, sondern den Tätern zur Hilfe. "Die Stadt, von der ich gesprochen habe, ist Offenburg, die Menschen waren Offenburger. Die Kirche war eine Synagoge und es war hier, genau in diesen Räumlichkeiten. Es war, Frau Mendelsson, ihre Kirche", so ein hörbar bewegter Oberbürgermeister zu Eva Mendelsson, geborene Cohn, deren Mutter und Schwester in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten gestorben waren. Gedicht für einen besonderen menschen in der. Die kleine Eva Cohn überlebte mit ihrer jüngeren Schwester nur, weil dank einer Hilfsorganisation die Flucht aus Gurs in Frankreich in die Schweiz gelang. Die damals Neunjährige hatte auf einen Schlag einen Teil ihrer Familie, ihre Freunde und ihre Heimat verloren. Über Umwege konnte sie erst nach dem Krieg zu ihrem Vater nach England gelangen.
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Kennen tun wir uns eigentlich nicht
doch liest siche jedes einzelne Gedicht,
von dir, so als erzähltest du einem Freund,
was er in deinem Leben hat versäumt. Für einen ganz besonderen menschen den ich nie kennenlerne | Magistrix.de. Ich verstehe deinen Kummer und deine Angst,
ich weiß deine Sorgen und worum du bangst,
Aus der Ferne kann ich real nichts tun,
ausser mit meinen Zeilen dich bitten auszuruhn. Durch Krankheit gabst du vieles auf,
doch du nahmst einfach alles in Kauf,
nun hast du für dich das Schreiben entdeckt,
ich habe vor dir so großen Respekt. Diese Zeilen gehören ganz allein dir,
denn sie kommen vom Herzen, von mir,
an einen Menschen, der von mir entfernt,
den ich erst hier hab kennengelernt.
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"Damals habe ich das Gedicht und meine Mutter noch nicht verstanden, heute schon. Denn Heimat war für mich das, wo ich gerade war. " Ein wenig habe sie die Hoffnung gehabt, in Offenburg die verlorene Heimat wiederzufinden, aber feststellen müssen, das dies unmöglich war. "Ich konnte am Ende Offenburg besuchen, aber nicht hier leben. " Sie habe bei ihren Besuchen viele Menschen getroffen, aus denen sich manche Freundschaft entwickelt habe. Doch am Ende sei ihr klar geworden: "Deutschland kann nicht meine Heimat sein, so wie es England nie geworden ist. " Sie sei nun müde geworden und glaube nicht, dass sie der Jugend noch etwas geben könne. Zum Abschluss bat sie Oberbürgermeister Steffens, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen - eine Bitte, die siegerne erfüllte. Sie wurde mit stehenden Ovationen verabschiedet. spread_love Dieser Inhalt gefällt Ihnen? Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren. Gedicht für einen besonderen menschen. Gefällt 0 mal 0
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Doch trotz aller Gräuel, die sie erfahren hatte, kam sie als Erwachsene zurück nach Offenburg und erzählte in den Schulen von dieser Zeit, von dem Grauen, das sie erlebt hatte. Über vier Jahrzehnte hinweg setzte sich die heute 91-Jährige dafür ein, dass sich so etwas nie mehr wiederholen kann. Am Montag, 9. Mai, wurde ihr im Salmen für dieses Engagement das Bundesverdienstkreuz verliehen. "Wir machen den Versuch, Sie zu ehren, aber im Grunde ist es eine Ehre für uns, dass sie diese Ehrung annahmen", stellte Steffens fest. "Danke für ihre Verbundenheit mit Offenburg und was sie für die Menschen der Stadt getan haben. " Nicole Kränkel-Schwarz, Leiterin des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Offenburg, hatte, beeindruckt von der Arbeit von Eva Mendelsson, sie für das Bundesverdienstkreuz in einem Brief an den Bundespräsidenten mit Erfolg vorgeschlagen. Gedicht für einen besonderen menschen online. Die Auszeichnung übergeben wurde ihr von Staatssekretär Volker Schebesta. "Es ist wichtig, dass wir die Erinnerung an die Geschichte des Holocausts wach halten, damit sich diese Schändlichkeit nicht wiederholt", so Schebesta.