Museumsleiter Karlheinz Wiegmann mit der App im Test. © Stadt MG
4. November 2019
Es wird vielen Schlössern nachgesagt oder auch Häusern,
dass sie ihr Eigenleben haben. Dass irgendetwas den Ort ausmacht, was sich
nicht greifen und auch nicht so richtig fassen lässt. Aber ein Stadion? Bökelberg - Das Vereinsmuseum von Borussia Mönchengladbach. Für
Karlheinz Wiegmann, dem Leiter des Museums Schloss Rheydt, ist das beim
Bökelberg definitiv der Fall und es ist ihm ein Leichtes zu erklären, warum es
sich nicht um eine einfache Sportstätte, sondern um einen Mythos handelt, den
Mythos Bökelberg: "Beim Bökelberg ist nichts, wie es zu sein scheint und
alles anders als man denkt. Was schon damit anfängt, dass es keinen Berg
gibt. " Und so beschreibt Wiegmann, wie eigentlich schon im Jahr 1914 die
Borussia aus einer Kiesgrube ein Fußballfeld machen wollte. Doch der Erste
Weltkrieg kam dazwischen. Und so kam es, dass die offizielle Eröffnung in den
Herbst 1919 fiel. Das wiederum sorgt dafür, dass in diesem Jahr ein
Jubiläum gefeiert werden kann: 100 Jahre Bökelberg!
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100 Jahre Bökelberg Heute
Borussia Mönchengladbach Bökelbergstadion
Vor über 100 Jahren, im Herbst 1919, feierte die Sportstätte ihre Eröffnung, die später unter dem Namen "Am Bökelberg" oder einfach nur "Bökelberg" legendär werden sollte. Im Grunde handelte es sich um eine ehemalige Kiesgrube, die man mit einer Mauer umgeben hatte und auf deren Grund ein Sportplatz lag. Sie hieß offiziell "Westdeutsches Stadion", doch die Gladbacher nannten sie einfach nur die "Kull". In den Jahren nach Eröffnung der "Kull" entstanden andernorts, z. B. in Köln und Düsseldorf, topmoderne Stadien. Kaum befestigte man die Ränge des Bökelbergs 1962, ließ der Aufstieg in die Bundesliga ihn schon wieder alt aussehen. 100 jahre bökelberg tierklinik. Und als 1972 der Osthang endlich geschlossen wurde, bekam die maßgebliche Bundesligakonkurrenz neue Stadien für die WM 1974. Baulich war der Bökelberg immer "von gestern", aber als reines Fußballstadion mit einzigartiger Atmosphäre den anderen um Längen voraus, denn nirgendwo anders waren die Fans so nah an den Spielern und dem Spielgeschehen als dort.
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Es ist weg, für alle Zeiten Nach der 1:7-Pleite am Bökelberg legte Inter beim europäischen Fußballverband UEFA Protest gegen die Wertung des Spiels ein, weil ihr Spieler Roberto Boninsegna in der ersten Halbzeit von einer aus dem Publikum geworfenen Dose am Kopf getroffen worden und darauf in Ohnmacht gefallen war. Angeblich? Absichtlich? Vermeintlich? Die UEFA orientierte sich an den zusammengetragenen Tatsachen und Berichten von beiden Seiten und kam zu einem Urteil, das die Sieger zu Verlierern machte und die Verlierer zu Siegern. 100 jahre bökelberg heute. Sie annullierte das Resultat und ordnete an, dass die Partie auf neutralem Boden zu wiederholen sei. Sie erklärte ein Spiel für null und nichtig, das für die Spieler der Borussia einer der besten Momente ihrer Laufbahn als Fußballer war. Sie strich das 7:1 von Borussia Mönchengladbach gegen Inter Mailand aus den Ergebnislisten. Wer sich heute in den offiziellen Medien die Resultate im Europapokal der Landesmeister 1971/72 anschaut, der findet hinter der Partie Borussia Mönchengladbach gegen Inter Mailand die Resultate 2:4 (in Mailand) und 0:0 (im in Berlin wiederholten Heimspiel der Borussia).
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Glaubt man Yilmaz, ist das Menschliche trotz aller Automatisierung nicht auf der Strecke geblieben. Früher sei es vielleicht etwas gemütlicher zugegangen, aber auch jetzt herrsche noch eine gewisse "bayerische Mentalität". Der Zusammenhalt, der Dialekt, die Landschaft: "Das gefällt mir", sagt Yilmaz, der auch schon in Brasilien für BMW gearbeitet hat. "Hier gehen wir nach der Arbeit regelmäßig in den Biergarten oder auf die Wiesn. Das gehört dazu und das wird sich auch so schnell nicht ändern. 100 jahre bökelberg anicura. " In München begann alles mit Motorrädern Was sich geändert hat, sind die Produkte. BMW baute zwar schon vor dem Zweiten Weltkrieg Automobile, aber das nur in Eisenach. In München wurden zunächst ausschließlich Motorräder und Flugmotoren produziert, im Zweiten Weltkrieg auch mit Zwangsarbeitern und KZ-Insassen – ein dunkles Kapitel der Firmengeschichte. Erst nach dem Krieg, in dem fast alle Hallen zerstört und Maschinen demontiert wurden, startete der Autobau auch in München. Zunächst mit dem "Barockengel" genannten 501, dessen Bau so kompliziert war, dass BMW mit jedem ausgelieferten Modell Minus machte.
Beflügelt durch den ersten großen Erfolg, den Gewinn des DFB-Pokals 1960, beginnt der Ausbau der "Kull" zu einem "richtigen" Stadion. Endlich werden die Ränge befestigt. Das Eröffnungsspiel des neuen Stadions gegen Glasgow Rangers endet 1:1 vor ausverkauften Rängen. Seit den frühen 1960er-Jahren setzt sich auch der Name Bökelberg gegenüber der "Kull" durch. 1963 nimmt die Bundesliga ihren Spielbetrieb auf. Zwei Jahre später steigt die "Fohlenelf" um Günter Netzer in die Bundeliga auf und wird selbst zum Mythos. Das gerade erst ausgebaute Bökelbergstadion sieht schon wieder alt aus. Es wird den Ansprüchen der Bundesliga nicht gerecht und muss modernisiert werden. Erstmals wird ein Teil (die Westtribüne) überdacht. Endlich gibt es auch Flutlicht. Mönchengladbach: Der berühmteste Pfostenbruch des deutschen Fußballs | Kölnische Rundschau. Müller gegen Müller:
Die Gladbacher "Fohlen", hier Ludwig "Luggi" Müller, und die Bayern aus München, hier Gerd Müller, dominieren die Bundesliga in den 1970er Jahren. Zahlreiche Bundesligisten wie Köln, Dortmund oder Düsseldorf bekommen für die WM 1974 neue oder vollständig modernisierte Stadien – auf dem Bökelberg wird die Osttribüne erstmals vollständig geschlossen.