Der darin enthaltene Schlüsselsatz " Ich
möchte wissen, wer er ist, um mir darüber klar zu werden, wer ich
bin" könnte Weiss' Buch entstammen. Dieses kann nicht mit der literarisch
glücklichen Konfliktsituation aufwarten, dass der Vater mit den Nazis
sympathisierte. "M ein Vater... " reicht der
" Kleinen Figur meines Vaters" nicht das
Wasser.......
- Vater komm erzähl vom krieg von
Vater Komm Erzähl Vom Krieg Von
In besonders krassen Fällen kamen solche Veteranen überhaupt nicht mehr vom Krieg los. Sobald nur irgend jemand gutmütig sein Ohr neigte, schilderten solch manische Kriegserzähler meist stundenlang bis zur völligen Ermüdung ihre Erlebnisse. Zumindest aber einen Teil ihrer Erlebnisse! Denn in dem einen oder anderen Falle konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei der Erzählung etwas (Wesentliches) ausgelassen wurde. Die ganz schrecklichen Bilder aus dem Krieg nämlich konnten oder wollten viele Veteranen vermutlich nicht nachzeichnen. „Vater, komm, erzähl vom Krieg“ - Nürtinger Zeitung. Sowohl das hartnäckige Schweigen der einen wie das permanente Thematisieren des Krieges der anderen sind wohl in vielen Fällen nichts anderes gewesen als Bewältigungsstrategien, um gewisse Schreckensbilder aus dem Gedächtnis zu verdrängen oder wenigstens zu verarbeiten. Unser Foto aus dem Jahr 1941 zeigt jüdische Kriegsgefangene in der Ukraine auf dem Weg zur Exekution. Soldaten, die zu einem Erschießungskommando eingeteilt waren und solchen bedauernswerten Menschen Aug in Aug gegenüberstanden, ehe sie den Abzug betätigten, konnten die Gedächtnisbilder nach dem Krieg wohl in den allerwenigsten Fällen aus dem Kopf bekommen.
Die entsetzten Blicke der Männer vor den Gewehrläufen, die Schüsse, das Zusammensacken der entseelten Körper... All diese Eindrücke schleppten die vormaligen Soldaten ein ganzes Leben lang mit sich herum. In beeindruckender Weise und überaus facettenreich widmet sich die im ehemaligen Semperdepot präsentierte Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" – aus der unser Bild stammt – ganz bestimmten "Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944". Vater komm erzähl vom krieg 3. Ganz im Gegensatz zur ersten Fassung vermittelt die nunmehr völlig überarbeitete Ausstellung einen auch für ehemalige Kriegsteilnehmer akzeptablen Überblick über das Thema. Sie provoziert nicht, sie klagt nicht an und sie belehrt nicht mit dem Zeigefinger! Hingegen versteht sich die thematisch gut strukturierte und keineswegs überfrachtete Ausstellung ganz offensichtlich als Einladung zum Dialog in jegliche Richtung. Schade nur, dass in Österreich das allgemeine Geschichtsbewusstsein immer noch so unreif ist. Die Demonstrationen zur Ausstellungseröffnung mit den provokanten Slogans "Danke Großvater" und "Unser Großvater ist ein Mörder" zeugen davon.