Tal der Kaufleute / Foto: Spieltroll
Der Finne Sami Laakso hat mit seinem Erstlingswerk, Tal der Kaufleute – die Gilde der außergewöhnlichen Händler, etwas Besonderes geschaffen. Zum einen stammt das komplette Spiel von ihm selbst. Er hat sich sowohl das Spielkonzept überlegt, als auch das gesamte Spiel selbst illustriert. Zum anderen schaffte er es dem Mechnismus des Deck Building etwas völlig Neues hinzuzufügen: die Zerstörung desselben! Ja, richtig gelesen, in die Gilde der Kaufleute geht es nicht nur darum, sich ein funktionierendes Deck aus Karten aufzubauen, sondern auch darum, es zum richtigen Zeitpunkt wieder auseinanderzubauen, um das Spiel letztendlich zu gewinnen. Das klingt nicht nur für den Deck-Building-Liebhaber seltsam, das ist es auch, aber daraus gewinnt es seinen besonderen Reiz. Man merkt vielleicht erst zu spät, das man früher mit der Dekonstruktion seines Decks hätte beginnen sollen. Worum geht es? Laakso scheint einen Faible für Tiere zu haben und so streiten in diesem Spiel sechs verschiedene Tiervölker darum, wer von ihnen den besten Marktstand im Tal der Kaufleute aufbauen kann.
Tal Der Kaufleute Der
Deutsche Auflagen/Editionen: Tal der Kaufleute 3: Die Große Kontinentaleisenbahn (2020) Fremdsprachige Auflagen/Editionen:
Beschreibung:
Das Kontinentale Transportunternehmen wurde mit dem ehrgeizigen Ziel gegründet, einen Schienennetz über den ganzen Kontinent zu bauen. Die Verantwortung, dieses Netz zu planen und die Bauarbeiten zu beaufsichtigen, liegt in den Händen des Eisenbahnmanagers. Ein Posten, der bislang nicht besetzt wurde. In Tal der Kaufleute übernehmen die Spieler die Rolle von Tiervolk-Kaufleuten, lernen neue Techniken, handeln mit Waren und verwalten ihre Bestände. Wer es zuerst schafft, seinen Imposanten Marktstand zu vollenden, indem er 8 Kartenstapel in aufsteigender Reihenfolge vor sich aufgebaut hat, ist der Sieger des Handelswettbewerbs und wird Eisenbahnmanager! Tal der Kaufleute ist ein Deckaufbau- und Deckabbau-Spiel. Zunächst verbessern die Spieler ihre Decks mit neuen starken Karten, doch um zu gewinnen müssen sich die Spieler wieder von diesen Karten trennen und mit ihnen ihren Marktstand bestücken.
Tal Der Kaufleute Spiel
Natürlich kann man immer die gleiche Kombination spielen, um sein Spiel zu verfeinern, aber der größte Spielspaß kommt aus der Mischung der Tiervölker. Tiervölker Tal der Kaufleute / Foto: Spieltroll
Taktisch ist das Spiel aber auch nicht zu unterschätzen. Es verlangt einiges an Spielgespür um den richtigen Moment zu erfassen, indem man damit anfangen sollte sein Deck wieder zu zerlegen. Meistens beginnt ein Spieler am Tisch Karten abzulegen und sofort kontern die anderen, um nicht ins Hintertreffen zu kommen, dabei gab es schon Situationen in denen sich mancher hinterher keine teureren Karten mehr leisten konnte, um seinen Marktstand zu ende zu bebüllen. Diese Mechanik ist so clever ins Spiel eingebaut, dass sie das Tal der Kaufleute zu einem wirklich sehr spielenswerten Deckbuilder machen. Ich kenne keinen zweiten Deckbuilder der eine ähnliche Mechanik sein eigen nennt. Laakso hat sich hier viel Mühe gegeben, etwas völlig eigenständiges in den inzwischen recht großen Genre der Deckbuilding-Spiele zu kreiren.
Tal Der Kaufleute Von
Die Gilde der außergewöhnlichen Händler hat ihren Sitz in einem großen Tal in den Bergen. Obwohl gut bekannt, ist sie ziemlich geheimnisvoll, denn ihre Anführer und die meisten ihrer Mitglieder sind in der Öffentlichkeit unbekannt. Die berühmten Partner der Gilde arbeiten als Diplomaten in angesehenen Ländern und an Königshöfen, wo sie Verträge und Gefälligkeiten anbieten. In Tal der Kaufleute übernehmen die Spieler die Rolle von Tiervolk-Kaufleuten, lernen neue Techniken, handeln mit Waren und verwalten ihre Bestände. Wer es zuerst schafft, seinen Imposanten Marktstand zu vollenden, indem er 8 Kartenstapel in aufsteigender Reihenfolge vor sich aufgebaut hat, ist der Sieger des Handelswettbewerbs und wird in die Gilde aufgenommen! Tal der Kaufleute ist ein Deckaufbau- und Deckabbau-Spiel. Zunächst verbessern die Spieler ihre Decks mit neuen starken Karten, doch um zu gewinnen müssen sich die Spieler wieder von diesen Karten trennen und mit ihnen ihren Marktstand bestücken. Für den Spielsieg ist es wichtig, zu erkennen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, mit dem Deckabbau und somit mit dem Marktstandaufbau zu beginnen.
Und da kommen wir auch gleich zu meinem größten Kritikpunkt: man braucht die ganzen Effekte der Karten überhaupt nicht! Egal was man macht, man hat immer mindestens einen Wert von 5 auf der Hand und die Karten im Markt kosten zwischen 2 und 9. Da muss es schon mit dem Teufel zugehen, dass man sich nichts kaufen kann. Zumal man die gerade gekaufte Karte dann auch noch direkt auf die Hand bekommt. Hat man also z. in der ersten Runde das Glück eine 5er Karte kaufen zu können, bekommt man die 5 auf die Hand und zieht danach 4 1er nach. man kann bereits in der zweiten Runde jede Karte kaufen. Und wenn man dann wieder eine 5er nimmt, zieht man danach ja auch wieder mindestens 4 1er nach…also warum den Effekt der Karte nutzen, wenn ich eh alles kaufen kann, was ich möchte? Klar, war das jetzt ein optimal konstruierter Ablauf, aber so unwahrscheinlich ist der nicht und wenn man sich nur eine 2er oder 3er Karte kaufen kann, macht das auch nichts, da die ja auch benötigt werden, um die Stapel im eigenen Marktstand bauen zu können.