Rosa Silbermann und Sophie Reisacher spielen vor dem Hintergrund des Attentats auf Konrad Adenauer interessante Rollen. Der … mehr
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Dies ist die erste Schwäche des Buches. Rosa ist im Schwarzwald aufgewachsen und kennt Land und Leute. Nun lebt sie in einem Kibbuz, hat vom Agentsein, von Geheimdiensten und der großen Politik im Grunde genommen keine Ahnung. Dennoch schickt man sie nach Deutschland. Ein echter Meisteragent, der an ihrer Seite als ihr Mann agieren soll, trifft zunächst leider nicht am Bahnhof in Baden-Baden ein. "Bühlerhöhe" ebenbürtig! | Was liest du?. Zweimal warten wir als Leser mit Rosa vergebens am Bahnsteig. Die »Freizeitagentin« Rosa ist also plötzlich auf sich gestellt. Ein schwacher Anfang. Der zweite Handlungsstrang um die Service-Chefin des Anwesens, die damals »Hausdame« genannte wurde und als »die Reisacher« eingeführt wird, beginnt wie ein Heimatroman. Natürlich führt »die Reisacher« ein strenges Regiment, Diener sind alt und heißen Leopold. Hausmädchen werden als »dicke Emma« (natürlich die faule Einheimische vom Dorf) und »dürre Rita« (natürlich die fleißige aber misstrauisch beäugte Sudetendeutsche) eingeführt. Dem Leser werden Informationen erzählerisch plump und ungelenk nahegebracht durch Dialoge wie »Seine Gründe kenne ich schon auswendig: [Es folgt die Aufzählung der Gründe].
Diejenigen, die in der Nazizeit das Sagen hatten, können nicht akzeptieren, dass ihre Zeit vorbei ist, und legen genau das gleiche Gebaren an den Tag, wie zu Hitlerzeiten. In Rückblenden wird die Vorgeschichte der Protagonistinnen erzählt. Die Gründe für das Handeln der Frauen werden nachvollziehbar und gut dargestellt. Die Kapitel sind jeweils mit einer Ortsangabe versehen, sodass der Wechsel der Perspektiven mühelos gelingt. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut. Das dramatische Ende fällt dagegen aus dem Rahmen. Es passt nicht zu der ruhigen, teilweise poetischen Erzählweise. "Hinter dem Mehliskopf kroch nun die Morgensonne empor und ließ die Tautropfen auf dem Gras wie Perlen glitzern. Bühlerhöhe buch rezension von. " (S. 162)
Wichtige Themen der Nachkriegszeit werden verständlich dargelegt. Neben der Diskussion um die Wiedergutmachung werden Probleme und Konflikte in Nachkriegsdeutschland angesprochen. Eine der wichtigsten Fragen für Juden war, ob sie in ihre Heimat zurückkehren oder nie wieder einen Fuß nach Deutschland setzen sollen.
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Aber auch jetzt noch setzt sie auf die falschen Männer. So wie Sophie dürfte es in den 50er Jahren etlichen Frauen gegangen sein. Zerstörte Träume, entwurzelt, verzweifelt auf der Sucher nach Anerkennung und materieller Sicherheit. Brigitte Glaser: Bühlerhöhe. Roman - Perlentaucher. Agnes und Walburg haben sich dagegen mit ihrem bescheidenen Leben und ihrer gesellschaftlichen Position eingerichtet, und wollen vor allem nicht mehr an die Vergangenheit erinnert werden. Die taucht jedoch in Gestalt von Männern auf, die sich immer noch verhalten wie während der Zeit des Faschismus oder kurz danach. Waffenhändler, Schieber, Geheimdienst-Agenten - es ist schon eine spannende Mischung, die da präsentiert wird. Glaser macht deutlich, dass 1952 von irgend einer Form von Normalität in Deutschland noch lange keine Rede sein kann. Lesenswerte Geschichte mit Rätseln aus Gegenwart und Vergangenheit Bühlerhöhe ist sicherlich kein rasanter Agenten-Thriller, aber eine in meinen Augen überaus lesenswerte Geschichte, mit guten Dialogen, und gespickt mit vielen Rätseln aus Gegenwart und Vergangenheit.
Hörbücher Rezension: »Bühlerhöhe« –
N ach vielen Jahren kehrt die Jüdin Rosa Silbermann als Agentin des Mossads ins Land der Schlächter zurück. Ihr Auftrag ist so einfach wie kompliziert. Als Ehefrau des Agenten Ari Goldstein getarnt, soll sie ein geplantes Attentat auf den deutschen Bundeskanzler Adenauer verhindern. Dabei ist weniger ihr Geschick als Agentin gefragt, sie ist nämlich keine, sondern ihre profunden Ortskenntnisse. Vor der Machtübernahme der Nazis mitsamt ihrer begeisterten Anhängerschaft verbrachte sie als Kind mehrfach mit ihren Eltern und Geschwistern unbeschwerte Ferien im Schwarzwald. Die URL für "ähnliche Bücher" hat sich geändert | Whatchareadin Bücherforum. Ab und an auch mit ihrem Großvater, der im Nobelhotel Bühlerhöhe logierte. Rosas Erinnerung an diese Urlaube sind lebendig und so ist ihre Furcht vor diesem Ort verständlich. Denn auch wenn sich Rosa und ihre Schwestern retten konnten, anderen war dies nicht gelungen. Jetzt, nur sieben Jahre nach Ende des Krieges, zurück nach Deutschland zu reisen und dort womöglich noch mit Menschen verkehren zu müssen, die den Schlächtern zuvor in die Hände spielten – das ist ein emotionaler Drahtseilakt.
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Ein weiteres zentrales Anliegen des ersten Bundeskanzlers ist die Aussöhnung mit den Juden, auch um das Ansehen Deutschlands in der Welt wiederherzustellen. Eine Brücke dorthin sollen Leistungen an den jungen Staat Israel schlagen. Die Verträge mit der jüdischen Interessenvertretungsorganisation JCC über langfristige Warenlieferungen und Wiedergutmachungszahlungen stehen kurz vor der Unterzeichnung. Nicht nur in Kreisen der deutschen Bevölkerung sind diese Zahlungen umstritten, sondern, mit ganz anderer Motivation, auch in Israel. Bühlerhöhe buch rezension der. Dort sprechen manche von schmutzigem »Blutgeld«, mit dem sich die Deutschen von aller Schuld am Holocaust freizukaufen beabsichtigten. Radikale Zionisten formieren sich im Untergrund und nehmen den Kampf auf. Sie versenden Briefbomben und Sprengstoffpakete ins Land der Mörder ihrer Familien. Vor diesem Hintergrund arrangiert Brigitte Glaser die (frei erfundene) Handlung ihres Polit- und Agentenkrimis. Sie führt uns nicht ins Machtzentrum nach Bonn, sondern auf einen Nebenschauplatz, ins Nobelhotel Bühlerhöhe, das einige Kilometer südlich von Baden-Baden in luftig-waldiger Schwarzwaldhöhe thront.
Rosa hat sich für Israel entschieden, Rosas Lebensgefährte für die Rückkehr in seine Heimatstadt Freiburg. Fazit
Der Roman "Bühlerhöhe" ist kein Agententhriller, sondern ein gelungener Roman über starke Frauen der Nachkriegszeit. Leise aber trotzdem spannend erzählt. Ein Buch, für welches man sich Zeit nehmen sollte, um es aufmerksam zu lesen. Ich bin von dem Roman mit politischem Hintergrund begeistert und empfehle es gerne weiter. Was ist Roman, was ist Fiktion? Die Hintergrundgeschichte beruht auf wahren Tatsachen, die Brigitte Glaser im Anhang erläutert. Adenauer machte tatsächlich Sommerurlaub auf der Bühlerhöhe, allerdings erst 1953 bis 1956. Das Wiedergutmachungsabkommen war sehr umstritten und während der Verhandlungen wurden drei Briefbombenattentate verübt. Einige der handelnden Personen sind historisch verbürgt. Bühlerhöhe buch rezension in english. Die Ankündigung eines Attentats auf der Bühlerhöhe ist dichterische Freiheit. Empfehlenswert ist es zuerst die im Anhang zusammengestellten historischen Fakten zu lesen.