Dem Bewusstsein der Vergeblichkeit im Diesseits steht die religiöse Hoffnung auf das ewige Leben im Angesicht Gottes gegenüber. Das Oxymoron ist die geeignete Figur, um dem Gegensatz zwischen irdischem und ewigem Leben poetisch Ausdruck zu verleihen. Die Verwendung antiker rhetorischer Stilmittel gehörte im Barock zur Grundausrüstung jedes Dichters. Hofmannswaldau, Christian Hofmann von - Vergänglichkeit der Schönheit :: Hausaufgaben / Referate => abi-pur.de. Sie war eine selbstverständliche Konvention, gewissermaßen sein Handwerkszeug. Der Literaturwissenschaftler Christoph Parry bemerkt zur Verwendung des Oxymorons: »Bei einem Dichter wie Andreas Gryphius verbindet sich rhetorische Konvention mit echt empfundenem Schmerz im Motiv der Vergänglichkeit und Vergeblichkeit alles Irdischen. « [1]
Beispiele:
»Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand«
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, »Vergänglichkeit der Schönheit«
»Spilt denn diß ernste Spil: weil es die Zeit noch leidet«
Andreas Gryphius, »Ebenbild unsers Lebens«
»Da nur ergetzlichkeit und keusche Wollust schweben«
Martin Opitz, »Vom Wolffesbrunnen bey Heidelberg«
Das Oxymoron in der romantischen Lyrik
Lyriker der Romantik (ca.
Vergänglichkeit Der Schönheit - Deutsche Lyrik
Referat / Aufsatz (Schule) aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2, 7,, Veranstaltung: Deutsch Leistungskurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgabenstellung: 1. Vergänglichkeit der Schönheit - Hoffmannswaldau. Analysiere Sie das Gedicht "Vergänglichkeit der Schönheit" von Christian Hofmann von Hofmannswaldau unter Beachtung seiner Epochenzugehörigkeit. 2. Vergleichen Sie anschließend die Thematik des Gedichts und ihre Gestaltung mit Brechts Gedicht "Lied einer Liebenden". Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
Christian Hofmann Von Hofmannswaldau - Vergänglichkeit Der Schönheit - Unterrichtsnahe Texterschließung
Autor: Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau Werk: Vergänglichkeit der Schönheit Erscheinungsjahr: 1695 Gedichtform: Sonett
Es wird der bleiche tod mit seiner kalten hand Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen / Der liebliche corall der lippen wird verbleichen; Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand /
Der ugen süsser blitz / die kräffte deiner hand / Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen / Das haar / das itzund kan des goldes glantz erreichen / Tilget endlich tag und jahr als ein gemeines band. Der wohlgesetzte fuß / die lieblichen gebärden / Die werden theils zu staub / theils nichts und nichtig werden / Denn opfert keiner mehr der gottheit deiner pracht. Vergänglichkeit der Schönheit - Deutsche Lyrik. Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen / Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen / Dieweil es die natur aus diamant gemacht. Mehr Infos zum Werk Vergänglichkeit der Schönheit
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Sonnet
Vergnglichkeit der schnheit
[46] C. H. v. H.
Es wird der bleiche tod mit seiner kalten hand
Dir endlich mit der zeit umb deine brste streichen/
Der liebliche corall der lippen wird verbleichen;
Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand/
Der augen ssser blitz/ die krffte deiner hand/
Fr welchen solches fllt/ die werden zeitlich weichen/ [46]
Das haar/ das itzund kan des goldes glantz erreichen/
Tilgt endlich tag und jahr als ein gemeines band. Der wohlgesetzte fu/ die lieblichen gebrden/
Die werden theils zu staub/ theils nichts und nichtig werden/
Denn opfert keiner mehr der gottheit deiner pracht. Di und noch mehr als di mu endlich untergehen/
Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen/
Dieweil es die natur aus diamant gemacht.
Vergänglichkeit Der Schönheit - Hoffmannswaldau
1790–1830) arbeiten ebenfalls häufig mit dem Oxymoron. Auch sie sprechen, den Barockdichtern darin nicht unähnlich, über menschliche Bedingtheit und göttliche Unendlichkeit. Dieses Gegensatzpaar bezieht sich in der Romantik aber nicht auf christliche Vorstellungen im engeren Sinne. Es geht hier eher um die Zerrissenheit zwischen einengenden gesellschaftlichen Regeln und Gefühlen, die diese starren Regeln sprengen. Die Romantiker machen den Widerspruch von bürgerlicher und künstlerischer Existenz zum Thema. Dem vernünftigen Pragmatismus der Aufklärung stellen sie Fantasie und Intuition gegenüber. »O reiche Armuth! Gebend, seliges Empfangen! «
Karoline von Günderode, »Liebe«
»Unendlich und geheimnisvoll / Durchströmt uns süßer Schauer«
Novalis, »Hymnen an die Nacht«
»Da steht im Wald geschrieben / ein stilles, ernstes Wort«
Joseph von Eichendorff, »Abschied«
Weil das Oxymoron ein besonders gewagtes Stilmittel ist, kommt es den romantischen Zielen entgegen. Es verbindet inhaltlich eigentlich Unvereinbares und hebelt so die Gesetze der Logik aus.
Dies gilt nicht nur für die Contradictio in adiecto, sondern für alle Oxymora. Sie sind daher auch in der Literatur beliebt. Man findet sie in allen literarischen Gattungen sowie in verschiedenen Literaturepochen und -strömungen. So ist das bekannte Spaßgedicht »Dunkel war's, der Mond schien helle« eine Aneinanderreihung von Oxymora. Seine erste Strophe lautet:
»Dunkel war's, der Mond schien helle
Schneebedeckt die grüne Flur
Als ein Wagen blitzesschnelle
Langsam um die Ecke fuhr. «
(Verfasser unbekannt)
Ein berühmtes Beispiel aus der ernsten Dichtung ist Friedrich Hölderlins Wortzusammensetzung »traurigfroh«:
»Und der Jüngling, der Strom, fort in die Ebne zog,
Traurigfroh, wie das Herz, wenn es, sich selbst zu schön,
Liebend unterzugehen,
In die Fluten der Zeit sich wirft. «
Friedrich Hölderlin, »Heidelberg«
Das Oxymoron in der Barocklyrik
Die Literatur im Zeitalter des Barock (ca. 1600–1720) ist von den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) geprägt. Vor allem in der Lyrik wird der Schmerz über die Vergänglichkeit alles Irdischen thematisiert.
Die aufgestellte These im ersten Quartett, ist die Kälte und Blässe eines Menschen nach seinem Tot. Dies wird durch die Wortgruppen "der bleiche tod" (Zeile 1) und "corall der lippen wird verbleichen" (Z. 3) verdeutlicht. Eine Antithese folgt im zweiten Quartett, die sagt, dass der goldene Glanz einer Person das intensive Band der Zeit überwindet, was anhand von "Tilgt endlich tag und jahr als ein gemeines band" zu deuten ist. Die Terzette geben eine Bilanz, indem sie sagen, dass ein Mensch nach seinem Ableben zu Staub wird und nur sein Herz "allein zu aller zeit besteh(t)" (Z. 13). Die Quartette, sowie das zweite Terzett bestehen aus einem umarmenden Reim und einem Paarreim, wobei zwischen dem ersten und zweiten Quartett zusätzlich ein Strophenreim vorhanden ist. In den Zeilen 9 und 10 ist ein weiterer Paarreim eingeschoben. Die umarmenden Reime bestehen aus 12 Silben und die Paarreime aus 13, was das Reimschema noch zusätzlich unterstreicht. Die Zäsur erfolgt hier jedoch nicht nach einem bestimmten Schema.