Oder so gut kochen können wie seinerzeit Helmut Thieltges. Das moselnahe Waldhotel wurde aber nicht über Nacht zum Wallfahrtsort für Gourmets aus aller Welt. Thieltges hatte nicht bei Eckart Witzigmann gelernt und auch nicht gemeinsam mit Heinz Winkler in den Pfannen gerührt. Er stand lieber gemeinsam mit seiner Mutter am Herd, als andere bei den Großmeistern der Zunft in die Lehre gingen. Im starken Familienbund entwickelte Helmut Thieltges ein sicheres Gespür für feinfühlige Zubereitungen und die Harmonie der Aromen. Seinen Gerichten wohnte eine Kraft und Zärtlichkeit inne, die weit über das souverän Handwerkliche hinaus ging – die Brust von der Challans-Ente mit Gewürzhaut in Limonen-Ingwer-Sauce gehörte zu jenen kulinarischen Höhenflügen, bei denen selbst weitgereiste Feinschmecker abheben mussten. Ade Roulade, Hallo Hummer
Als das Sonnora 1978 als kleines Ferienhotel mit zwanzig Zimmern eröffnete, versuchten Helmut Thieltges und seine Mutter Anna Maria "einfach nur gut zu kochen", weil sie damit auf sich und ihre abgeschiedene Lage im Wald irgendwo zwischen Trier und Koblenz aufmerksam machen wollten.
- Helmut thieltges sohn gmbh
- Helmut thieltges sohn oil
Helmut Thieltges Sohn Gmbh
E s ist eine Geschichte wie aus dem Märchenbuch der kulinarischen Wunder: Ein Junge von der Mosel, Sohn eines Piesporter Winzers und Kleinhoteliers, lernt erst den Beruf des Hotelfachmanns, lässt sich dann glücklicherweise auch noch zum Koch ausbilden und zieht in die Welt hinaus, weil es in seiner Heimat mit dem guten Essen nicht sonderlich gut bestellt ist. Er geht in den Schwarzwald, um in der berühmten Traube Tonbach zu arbeiten, bildet sich dann bei den Drei-Sterne-Köchen Klaus Erfort und Helmut Thieltges weiter und eröffnet 2011 ein eigenes Restaurant in seinem Moselaner Heimatdorf. Dort kocht er still und leise vor sich hin, wird besser und immer besser, tritt aber in keiner Fernsehsendung auf, schreibt keine Bücher, gibt nicht den Großsprecher, denn nichts anderes will er, als an seinem Herd zu stehen. Sein Antrieb: die Lust am besten Geschmack
Schon ein Jahr nach der Eröffnung bekommt er seinen ersten Michelin-Stern, 2015 den zweiten, und jetzt hat er mit 42 Jahren das erreicht, wovon jeder ambitionierte Koch nur in seinen kühnsten Träumen zu träumen wagt: Thomas Schanz gehört seit Mittwoch zu den neun deutschen und 134 Drei-Sterne-Köchen weltweit.
Helmut Thieltges Sohn Oil
Schanz – Piesport – Mosel – Deutschland
Während die Natur in den Weinbergen rund um den Weinort Piesport noch in den Startlöchern steckt, steht der junge Koch Thomas Schanz bereits in der Blüte seiner Schaffenskraft. Im gleichnamigen Restaurant Schanz, unweit der Mosel und ihrer Schiefer Steillagen gelegen, betreibt die Familie Schanz neben einem Weinhaus noch einen Hotelbetrieb und ein Gourmetrestaurant. Der Sohn des Hauses Thomas Schanz hat bei seinen Lehrmeistern und Arbeitgebern Harald Wohlfahrt, Klaus Erfort und Helmut Thieltges nicht nur Einiges gelernt, sondern kreiert schon selbst außergewöhnliche Gerichte. Als kleiner Starter überrascht ein Salpicon von der Schwertmuschel mit Anis. Frisch, jodig und ätherisch zugleich erinnert es an ein mediterranes sizilianisches Gericht, dabei nur feiner und intensiver am Gaumen. Der nächste Gruß in Form des Trüffeleis bietet dann klassische französische Küche, die hier etwas leichter und fluffiger perfekt umgesetzt wurde. Großartig elegant und trefflich interpretiert dann das folgende Rindertartar unter der gestockten Tomatenhaube und einem Gurkensorbet.
Seinen Platz im Olymp hat er sich hochverdient, denn ihm gelingt das Kunststück, fest in der klassischen Haute Cuisine verwurzelt zu sein und trotzdem so modern und leichthändig, so inspiriert und individualistisch zu kochen, dass er niemals auch nur in die Nähe eines traditionalistischen Hautgout kommt. Er legt sich keine regionalistischen Fesseln an, gefällt sich nicht in der Rolle des kochenden Lokalpatrioten, ist aber auch kein avantgardistischer Küchenartist, der seine Gäste vor Aromenrätsel stellt. Die Lust am besten Geschmack, nichts mehr und nichts weniger, ist das Alpha und Omega seiner Küche, und dafür lässt er Felsenbarbe und Seehecht aus der Bretagne an die Mosel schaffen, kocht mit mexikanischem Blattpfeffer und uraltem Sherry, zeigt keine Scheu vor Gänseleber oder Hummer und ist wagemutig genug, das eine mit Parmesan und das andere mit Kalbskopf zu kombinieren. Und so wunderbar harmonisch und balanciert können seine Teller wohl nur deswegen schmecken, weil der Chef selbst so ist.