Diese fünf möglichen Fälle lassen sich aber durch die
oben angegebenen Körper realisieren. Das Hexaeder (Würfel) ist wohl in allen
Hochkulturen des Altertums bekannt gewesen, das Dodekaeder soll
Pythagoras entdeckt haben, dem auch das
Tetraeder bekannt gewesen sein soll, allerdings noch unter dem Namen
Pyramide. Die Bezeichnung Tetraeder hierfür stammt von
Heron von Alexandria. Das Oktaeder und das
Ikosaeder schließlich soll
Theaitetos von Athen entdeckt haben. Platonische körper kepler mission. Im Buch XIII der Elemente des
Euklid
findet man bereits um 300 v. Chr.
Konstruktionsbeschreibungen aller Platonischen Körper
und den Nachweis, daß es nur diese regulären konvexen
Polyeder gibt. Platon hat die später nach ihm benannten Körper in seine
Philosophie eingebaut, indem er sie mit den vier Elementen Erde (Hexaeder),
Wasser (Ikosaeder), Feuer (Tetraeder) und Luft (Oktaeder) in Verbindung
brachte und das Dodekaeder mit einer
geheimnisvollen quinta essentia, dem Himmelsäther. Jeder Platonische Körper besitzt eine Innenkugel, auf der die
Mittelpunkte sämtlicher Flächen des Körpers liegen, und
eine Außenkugel, auf der sämtliche Körperecken
liegen.
Platonische Körper Keller Williams
Er hat die Grundform des
Kleinen Sterndodekaeders, des ersten Körpers auf dieser Seite. Hier
ist er noch einmal. Die äußeren Dreiecke
erhalten Vertiefungen in Form von flachen Dreieckspyramiden. Mit allen Vertiefungen erkennt man, dass ein Zacken in
Form einer fünfseitigen Pyramide durch einen erhabenen Stern aus fünf
Rippen ersetzt wird. Das Augenmerk soll auf gleichseitige
Dreiecke im Körper gerichtet werden. Dazu dreht man den Körper. (1, 2) Man dreht ihn so, dass ein Dreieck ungefähr parallel
zur Zeichenebene liegt (rot). (3) Auf dem Dreieck liegen drei Rippen (blau). (4) In der Mitte liegen drei Zacken aus Rippen (grün). Sie liegen so, dass die Spitzen ein (fast) gleichseitiges Dreieck bilden. (5) Zentral liegen sechs Rippen (grau). Es ist jetzt möglich, die Dreiecke zu zählen:
Sechs Dreiecke bilden die (grauen) Rippen. Die grünen
Flächen kennzeichnen drei weitere Dreiecke. Dann gibt es noch das
rote Dreieck. Das macht zusammen zehn. Harmonie der Welt: Herausgabe der Werke von Johannes Kepler. Hinter dem roten Dreieck liegen zehn weitere. Es gibt somit insgesamt 20 Dreiecke, die sich durchdringen.
Platonische Körper Kepler Mission
Tycho Brahes Observatorium Stjerneborg auf der dänischen (heute schwedischen) Insel Ven. 1584, nach einem zeitgenössischen Kupferstich
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Studium in Tübingen, Lehre in Graz
Johannes Kepler tritt mit 18 ins theologische Stift der Universität Tübingen ein. Vor allem die Mathematik begeistern ihn. Einer seiner Lehrer ist Michael Mästlin (1550 - 1631). Er machte Johannes Kepler mit der Lehre des Nicolaus Copernicus bekannt. Kepler begeistert sich für das heliozentrische Weltbild:
"Ich ward von Copernicus, den mein Lehrer sehr oft in seinen Vorlesungen erwähnte, so sehr entzückt, dass ich häufig seine Ansichten in den physikalischen Disputationen mit den Studenten verteidigte. " Nach dem Studium geht Kepler 1594 nach Graz, wo er u. a. Mathematik unterrichtet. Doch sein Hauptinteresse gilt dem Aufbau der Welt. Mineralienatlas Lexikon. Er will Beweise finden für die heliozentrische Idee – also die Stellung der Sonne in der Mitte der Welt. Anfangs prägen ihn, wie Copernicus, idealistische Vorstellungen: Johannes Kepler ist überzeugt, dass die Himmelskörper auf kreisförmigen Bahnen laufen und sich immer völlig gleichmäßig bewegen – göttlich vollkommen eben.
Mit seinen Planetenbeobachtungen besitzt Brahe das Material dazu, aber er selbst sieht nicht, dass die Wahrheit darin tief verborgen liegt. " Johannes Kepler findet 1609 die Lösung: keine Kreisbahn, sondern eine Ellipse
Schon 1601 stirbt Tycho Brahe – und Johannes Kepler erhält alle Beobachtungsdaten des Dänen. 1609 hat er endlich die Lösung und veröffentlicht in der "Astronomia Nova" seine Ergebnisse. Dass Planeten auf elliptischen Bahnen um die Sonne laufen, heißt heute 1. Keplersches Gesetz. "Ich gebe eine Himmelsphysik anstelle der Himmelstheologie des Aristoteles. Die Schlussfolgerung ist ganz einfach. Die Bahn des Planeten ist kein Kreis. Johannes Kepler und die Entdeckung des Himmels | 450. Geburtstag | Porträt des Astonomen - SWR2. Sie ist eine Ellipse. " Keplers Illustration zur Erklärung seiner Entdeckung der elliptischen Umlaufbahn des Mars. Astronomia Nova 1609 (Holzschnitt)
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Die Planeten bewegen sich also nicht in göttlicher Vollkommenheit stets gleich schnell auf ihrer Bahn, sondern mal schneller und mal langsamer – je nach Abstand zur Sonne.