Eigentlich nicht. Ich sage immer, man dürfe nicht vergessen:falsches Strafrecht, Einschränkung der Reisefreiheit, Einschränkung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit, Übergriffe der Polizei. Nein, ich verkläre die DDR nicht. Woran denken Sie am 9. November 2019? Die glücklichen Gesichter von damals. Und: Welche höllische Arbeit ich danach ich mir im Dezember 1989 den Parteivorsitz zugemutet habe, dass verkürzt mein Leben sicher um einige Jahre. Der letzte Vorsitzende Gregor Gysi, geboren am 16. Jänner 1948 in Berlin. Von Ende 1989 bis 1993 war Gysi letzter Vorsitzender der SED-PDS und ihrer Nachfolgepartei PDS. Daran anschließend war er von 1990 bis 1998 Vorsitzender der Bundestagsgruppe. Im Jahr 2002 war er fünf Monate einer der stellvertretende Bürgermeister von Berlin. Seit 2005 ist Gysi wieder Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2005 bis 2015 war er dort Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion. Clemens Zavarsky, Kronen Zeitung
Gregor Gysi Dresden Wiener Platz Castle
So bin ich einverstanden, dann stimmt der Kontext. Viele im Osten haben ein Problem damit, dass der Narrativ der deutschen Geschichte immer ein westlicher ist. Man hat nichts geändert. Weder die Bezeichnung des Landes, das Emblem, die Hymne oder die Bezeichnung einer Bundesbehörde. Wenn du zwei Völker vereinigst und du sagst dem Hinzukommenden: "Ihr seid es nicht wert, dass wir ein Komma verändern", dann demütigt das. Man hat also den Osten schlicht angepasst. Und die Eliten nicht vereinigt. Der Oberarzt aus München kam nach Dresden und wurde dort wieder Chefarzt aus Dresden in München nicht. Ist die Rechnung die AfD? Das ist ein globales den USA, Frankreich, Italien, nicht zuletzt Österreich. Aber ja, dass die in Ostdeutschland stärker sind als in Westdeutschland, hängt damit zusammen. Dabei kommen die Führungskader der AfD im Osten fast alle aus dem Westen. Das ist bei der NPD genauso. "Wir stellen bloß das Fußvolk! " wird gesagt. Na, das kotzt mich schon mal an. Gregor Gysi (rechts im Bild) und Bodo Ramelow ("Die Linke"), Ministerpräsident und Wahlsieger bei den jüngsten Wahlen in Thüringen (Bild: AFP/) Bei den Wahlen in Thüringen warb die AfD mit Slogans wie "Vollendet die Wende".
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Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden. 5. April 2018 | 19:30
Gregor Gysi stellt seine Autobiographie »Ein Leben ist zu wenig« im Gespräch mit Hans-Dieter Schütt vor |
Gregor Gysi hat linkes Denken geprägt und wurde zu einem seiner wichtigsten Protagonisten. Hier erzählt er von seinen zahlreichen Leben: als Anwalt, Politiker, Autor, Moderator und Familienvater. Seine Autobiographie ist ein Geschichts-Buch, das die Erschütterungen und Extreme, die Entwürfe und Enttäuschungen des 20. Jahrhunderts auf sehr persönliche Weise erlebbar macht. Kaum ein deutscher Politiker wurde so geschmäht, kaum einer schlug sich so erfolgreich durchs Gestrüpp der Anfeindungen – hin zu einer anerkannten Prominenz: In seiner Autobiographie erzählt Gregor Gysi von seiner Kindheit und Jugend, schildert seinen Weg zum Rechtsanwalt, gibt Einblicke in sein Verhältnis zu Dissidenten und in die Spannungsfelder an der Spitze von Partei und Bundestagsfraktion. Vor allem aber berichtet er von der erstaunlichen Wendung, die sein Leben mit dem Herbst 1989 nahm: Der Jurist wird Politiker.
Auch stiernackige Rechtsextreme in klischeehaftem Skinhead-Outfit sind längst noch nicht ausgestorben, allerdings ist leicht zu erkennen, dass moderne Szenemarken wie "Thor Steinar", "Eric & Sons" oder "Pit Bull" an den Demonstrationsteilnehmern und -teilnehmerinnen inzwischen weit mehr Geld verdienen als etwa die ehemalige Kultmarke Lonsdale. Sehr viele der Versammelten allerdings sehen auch aus wie jedermann, zeigen äußerlich durch nichts ihre menschenverachtende Lebenshaltung, verwirrend für Gegner und Polizei und inzwischen beliebte Taktik, um sich Akzeptanz zu erschleichen, bevor richtig agitiert wird. Sie haben Kinder dabei, Hunde, alle dürfen mit. Viele ungerührte Passanten
Während die vielen Neonazis sich am Hauptbahnhof sammeln, geht der Bahnverkehr weiter. So schieben sich immer wieder Passanten durch die rechtsextreme Menge, viele gucken überraschend ungerührt, die wenigsten empört – ein Vorgeschmack auf die kommenden Stunden. Nur wenige linke Gegendemonstranten haben es bis zum Aufmarschort geschafft, sie schwenken Israel-Fahnen, eine Gruppe "Autonomer Nationalisten" stellt sich mit einer Palästina-Flagge gegenüber, ein absurdes Bild.