Die Texte unserer Radiosendungen in den Programmen des SWR können Sie nachlesen und für private Zwecke nutzen. Klicken Sie unten die gewünschte Sendung an. Herr Keuner ging durch ein Tal, als er plötzlich merkte, dass seine Füße in Wasser gingen. Da erkannte er, dass sein Tal in Wirklichkeit ein Meeresarm war und dass die Zeit der Flut herannahte. Er blieb sofort stehen, um sich nach einem Kahn umzusehen, und solange er auf einen Kahn hoffte, blieb er stehen. Als aber kein Kahn in Sicht kam, gab er diese Hoffnung auf und hoffte, dass das Wasser nicht mehr steigen möge. Erst als ihm das Wasser bis ans Kinn ging, gab er auch diese Hoffnung auf – und schwamm. Er hatte erkannt, dass er selber der Kahn war. Bertolt Brecht: Herr Keuner und die Flut
Bertolt Brecht Herr Keuner Und Die Flut Text To Speech
Klassenarbeit im Fach Deutsch: Herr Keuner und die Flut
Text: Herr Keuner und die Flut
Herr Keuner ging durch ein Tal,
als er plötzlich bemerkte,
dass seine Füße in Wasser gingen. Da erkannte er,
dass sein Tal in Wirklichkeit ein Meeresarm war
und dass die Zeit der Flut herannahte. Er blieb sofort stehen, um sich nach einem Kahn umzusehen,
und solange er auf einen Kahn hoffte,
blieb er stehen. Als aber kein Kahn in Sicht kam, gab er diese Hoffnung auf
und hoffte, dass das Wasser nicht mehr steigen möchte. Erst als ihm das Wasser bis ans Kinn ging,
gab er auch diese Hoffnung auf
und schwamm. Er hatte erkannt,
dass er selber ein Kahn war. Thema: Analyse und Interpretation der Parabel "Herr Keuner und die Flut" von Bertolt Brecht
Die Parabel "Herr Keuner und die Flut" von Bertolt Brecht handelt von Herrn Keuner, der sich zur Zeit der Flut in einem Flussbett befindet. Er wartet stehend im Wasser auf einen Kahn, bis das Wasser ihm bis zum Kinn steht und er losschwimmt. Durch die Aussage: "Herr Keuner ging durch ein Tal, als er plötzlich bemerkte, dass seine Füße in Wasser gingen. "
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Kommentare zum Referat Herr Keuner und die Flut:
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Als er von der Flut berrascht wird, hofft er auf einen Kahn, der kommt um ihn zu retten, doch diese Hilfe bleibt aus. Daraufhin hofft er, dass das Wasser aufhrt zu steigen, auch das passiert nicht. Letztendlich, als ihm das Wasser bis zum Hals steht, erkennt er, dass nie ein Kahn kommen wird und schwimmt weg. In Herr Keuner und die Flut wird deutlich gemacht, dass man sich nicht immer auf Andere verlassen, sondern selbst handeln sollte, bevor es zu Spt ist. Die Geschichte wird von einem auktorialen Er-Erzhler erzhlt (Z. 8 Er hatte erkannt, da er selber ein Kahn war. ), es werden Objektiv die Gedanken und Taten des Protagonisten wiedergegeben. Der Stil ist parataktisch (Z. 1-3): Herr Keuner ging durch ein Tal, als er pltzlich bemerkte, da seine Fe in Wasser gingen. Da erkannte er, da sein Tal in Wirklichkeit ein Meeresarm war und da die Zeit der Flut herannahte., wodurch Spannung aufgebaut wird. Ein weiteres Stilmittel zum Aufbau von Spannung ist das kontinuierlich ansteigende Wasser von den Fen (Z.
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Herr K. luft durch einen Meeresarm, den er irrtmlich fr ein Tal hlt. Als er bemerkt, dass er nasse Fe bekommt, wird ihm seine Lage klar. Er hofft auf Hilfe, doch ein rettender Kahn ist nicht in Sicht. So hofft er darauf, dass das Wasser nicht weiter steigt. Doch auch diese Hoffnung muss er aufgeben als ihm das Wasser bis zum Kinn steht. Da erkennt er ", dass er selber ein Kahn" und somit seine Rettung ist und er schwimmt. Herr K., die Hauptperson befindet sich anfangs in einer Milichen Lage, was ihn verwirrt. Er sucht nach Hilfe und steckt voller Hoffnung, die er bald wieder aufgeben muss; er bewegt sich aber nicht von Ort und Stelle. Letzten Endes wird ihm bewut, dass er sich selbst retten kann. Metapher wie auch auffllige Satzzeichen sind nicht vorhanden. Der Satzbau ist auffllig, denn Brecht verwendet nur Satzgefge (z. B: HS + NS oder NS + HS). Bei diesem Text handelt es sich um eine Kalendergeschichte, in der Aphorismen vorhanden sind (Aphorismus ist eine epische Kleinform (hufig nur ein Satz), in der eine Erkenntnis in knapper, geschliffener, geistreicher Form (Antithesen, Paradoxon, Chiasmus, Parallelismus, Metapher) wirkungsvoll formuliert wird.
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2.. seine Fe in Wasser gingen. ) bis zum Kinn (Z. 7.. ihm das Wasser bis ans Kinn ging... ). Der Ort des Geschehens ist der Meeresarm, der auch eine gewisse Aussichtslosigkeit vermittelt. Der metaphorische Kahn, der in den Zeilen 4, 5 und 8 erwhnt wird, steht fr die Rettung aus den Fluten und drckt 1 by Marius Scholz auch eine gewisse strke aus. Dadurch, dass Herr Keuner anfangs gar nicht gemerkt hat, dass er sich in einem Meeresarm befindet (Z. 2-3) Da erkannte er, da sein Tal in Wirklichkeit ein Meeresarm war und da die Zeit der Flut herannahte., lsst auf Ahnungs- bzw. Orientierungslosigkeit, schlieen. Er vertraut darauf, dass er das Glck hat, gerettet zu werden, dass es Menschen gibt, die ihn aus dieser misslichen Situation befreien, was von einer gewissen Hilflosigkeit aber auch Vertrauen an das Schicksal zeugt (Z. 3- 7) Er blieb sofort stehen, um sich nach einem Kahn umzusehen, und solange er auf einen Kahn hoffte, blieb er stehen. Als aber kein Kahn in Sicht kam, gab er diese Hoffnung auf und hoffte, da das Wasser nicht mehr steigen mchte..
"Erst als ihm das Wasser bis ans Kinn ging, gab er auch diese Hoffnung auf und schwamm. 12-14). Diese Aussage verdeutlicht, dass Herr Keuner als letzte Möglichkeit sich zu retten seine eigene Hilfe annimmt und schwimmt. Und dies tut er auch nur, als ihn das Wasser fast ertränkt. Daraus lässt sich schließen, dass Herr Keuner erst etwas gegen die Gefahr unternimmt, als sie auf dem Höhepunkt ist. Durch die Aussage: "Er hatte erkannt, dass er selber ein Kahn war" (Z. 14-16), wird verdeutlicht, dass Herr Keuner selbst die Initiative zu seiner Rettung ergriffen und nicht weiter auf fremde Hilfe gehofft hat. Intention der Parabel
Wenn man sich in Gefahr befindet sollte man die Eigeninitiative ergreifen und nicht nur auf fremde Hilfe warten.