Etwa 6, 8 Millionen soll der Neubau kosten. Langfristig soll sich das aber auszahlen – ein neues Reinigungssystem macht es möglich. Der Ausbau der Kläranlage Gau-Bickelheim ist eine der Top-Investitionen der VG Wörrstadt für 2019. Bürgermeister Markus Conrad präsentiert den vorläufigen Bauplan mit VG-Mitarbeiter Rudolf Hasselberg und Kläranlagen-Mitarbeiter Matthias Balzer (v. l. ). IKISS 7.3 P8 - Anmeldung. (Foto: BilderKartell/Carsten Selak)
GAU-BICKELHEIM - Ein strenger Geruch liegt in der Luft, Maschinen brummen pausenlos. Die Kläranlage Gau-Bickelheim läuft auf Hochtouren, ihre Kapazitäten sind bereits fast erschöpft – und das schon seit einiger Zeit. Hinter den grau-blauen Betonbauten ist noch eine grüne Wiese zu sehen. Noch, denn die Kläranlage wird ab 2020 ausgebaut (Die AZ berichtete). Dafür kooperiert die VG Wöllstein mit der VG Wörrstadt, die als Betreiber der Anlage einen Großteil der Kosten in Höhe von etwa 6, 8 Millionen Euro tragen wird. Aus ihren Gemeinden kommen rund 80 Prozent des Abwassers. Für die VG Wörrstadt ist der Ausbau die größte der anstehenden Investitionen.
- Gründungsvereinbarung der Abwasserbeseitigung Wöllstein-Wörrstadt AöR (AWW) unterzeichnet | Verbandsgemeinde Wöllstein
- Im Interview: Kläranlage Gau-Bickelheim soll energieautark werden
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Gründungsvereinbarung Der Abwasserbeseitigung Wöllstein-Wörrstadt Aör (Aww) Unterzeichnet | Verbandsgemeinde Wöllstein
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Bisher fand die Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Kläranlage Gau-Bickelheim statt, die in den kommenden vier Jahren für über zehn Millionen Euro neu- beziehungsweise umgebaut werden soll. Durch die energetische Sanierung und Optimierung, bei der auch die Kläranlage Wöllstein und eine ortsansässige Firma einbezogen werden, kann der Strombedarf der beiden Kläranlagen von rund 870 000 kWh pro Jahr in Zukunft vollständig selbst erzeugt werden. Darüber hinaus entsteht ein zusätzlicher Strom- und Wärmeüberschuss, der an andere Verbraucher abgegeben werden kann. Die Umsetzung dieses Großprojektes, das aufgrund seines Modellcharakters vom Bund gefördert wird, und die weitere zukünftige Zusammenarbeit werden durch die Bildung der gemeinsamen Anstalt erleichtert. Auch in anderen Bereichen wie der kaufmännischen Verwaltung, der Planung und Abstimmung sowie der Beschaffung wollen die beiden Verbandsgemeinden mit der AWW Synergieeffekte heben. Abwasserbeseitigung Wöllstein-Wörrstadt AöR - Startseite. Um eine Mehrbelastung der Bürger zu vermeiden, ist die Gründung einer eigenständigen Organisation als Aufgabenträgerin erforderlich.
Im Interview: Kläranlage Gau-Bickelheim Soll Energieautark Werden
Die Verbandsgemeinden VG Wörrstadt und VG Wöllstein betreiben gemeinschaftlich die Kläranlage (KA) Gau-Bickelheim mit einer Ausbaugröße von 13. 000 EW. An die Kläranlage sind zurzeit die Ortsgemeinden Armsheim, Gau-Weinheim, Sulzheim, Rommersheim, Wallertheim und Gau-Bickelheim angeschlossen. Ab dem Jahr 2025 wird die Ortsgemeinde Vendersheim ebenfalls an die KA Gau-Bickelheim VG Wöllstein betreibt noch eine eigene Kläranlage in Wöllstein mit einer Ausbaugröße von 12. Im direkten Einzugsgebiet der KA Gau-Bickelheim befindet sich der fleischverarbeitende Betrieb der Fa. Im Interview: Kläranlage Gau-Bickelheim soll energieautark werden. Sutter GmbH, dessen Abwässer und Klärschlämme aus der betriebseigenen Kläranlage der KA Gau-Bickelheim zugeführt werden. Bei der KA Gau-Bickelheim soll aus energetischen Gründen und im Sinne des Klimaschutzes die Verfahrensführung auf Schlammfaulung umgestellt werden. Dabei soll die Annahme und Mitbehandlung von Fremdschlämmen vorgesehen werden. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen zur energetischen Optimierung der Anlage vorgesehen.
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Ein erheblicher Teil der zu erwartenden Kosten kann durch die Kommunalrichtlinie des Bundes und eine parallele Förderung des Landes finanziert werden. Welche Herausforderungen gab es im Vorfeld bei den Planungen und wie konnten Sie diese bewältigen? Grundvoraussetzung waren der starke Wille aller Beteiligten zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit und eine sehr gute Koordination. Es gab immer wieder Abstimmungsgespräche zwischen dem beauftragten Ingenieurbüro der Metzgerei und dem Ingenieurbüro, welches den Planungsauftrag zum Umbau der kommunalen Kläranlage erhalten hat. In einem ersten Schritt musste zunächst abgestimmt werden, welcher Partner welche Leistungen zu übernehmen hat und es mussten hierzu die Rahmenbedingungen fixiert werden wie z. B. die Spezifikation der Schlämme hinsichtlich Zusammensetzung, Trockensubstanzgehalt und Menge. Nach dem Klären und Fixieren dieser Rahmenbedingungen durch eine Vereinbarung zwischen der Metzgerei, der VG Wöllstein und der VG Wörrstadt wird aktuell die Genehmigungsplanung für das Vorhaben erarbeitet und gleichzeitig wurden die Fördermittel beantragt.
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2 I Die Klärschlämme der Kläranlage Wöllstein und der Betriebskläranlage der Fa. Sutter GmbH sollen über Pumpleitungen zur KA Gau-Bickelheim verbracht und dort mit ausgefault werden. 3 I Die entsorgungspflichtigen Fette aus den Fettabscheidern der Fa. Sutter GmbH sollen als Co-Fermente zur Energieerzeugung auf der KA Gau-Bickelheim eingesetzt werden und den Gasertrag steigern. 4 I Die drei Kläranlagen sollen über einen Infrastrukturgraben verbunden werden, in dem die Rohre für Klärschlamm, Klärgas, Filtratwasser und Datenkabel für das Energiemanagement verlegt werden. 5 I Die hochbelasteten Weinbauabwässer sollen in Zukunft energiebringend im Faulturm mitbehandelt werden. Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen sollen die erzeugten Klärgasmengen auf der KA Gau-Bickelheim und der KA Wöllstein bedarfsgerecht in Strom und Wärme umgewandelt und vor Ort verbraucht werden. Sollte die prognostizierten Klärgasmengen in der Praxis erreicht werden, so würden beide Kläranlagen energieautark. Aus Stromverbrauchern werden somit Stromerzeuger (Eigenverbrauch).
Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen. "