Liebe Leser, es wäre einfach und naheliegend, im Gegenstück zur Schwesterkolumne meines Kollegen Christian Nimmervoll bei ( hier klicken und Artikel lesen! ) einfach den anderen WM-Kandidaten zum Protagonisten zu nehmen, der den Titel eben nicht gekriegt hat: Lewis Hamilton. Doch das wird in meinen Augen dem Namen dieser Kolumne nicht gerecht. Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat, das kann nicht Hamilton sein. Denn er hat sich nichts vorzuwerfen. Sein Auftritt beim Formel-1-Finale in Abu Dhabi war makellos. Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: der Formel-1-Fan. Hamilton hat seinen Teil getan. Und auch wenn er den historischen achten Titel nicht erreicht hat, er hat Größe bewiesen in der Stunde der Niederlage, und das nötigt mir viel Respekt ab. Ich glaube zwar, dass Hamilton nach all den Ereignissen keine besonders ruhige Nacht verbracht hat. Wie auch? Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jemand noch weitaus schlechter geschlafen hat als Hamilton, sofern er überhaupt ein Auge zugemacht hat, und das ist Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
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Und da meine ich, dass die Erwartungen der deutschen Formel-1-Öffentlichkeit mit dem, was man ihm realistischerweise zutrauen kann, nicht kompatibel sind. Gibt's wirklich einen Mick-Hype in Deutschland? Nein! Wobei ich die Frage stelle: Sind es wirklich die Fans, die den Hype um Schumacher jun. so befeuern, oder ist es eigentlich nur eine kleine Blase einiger weniger Journalisten? Wahrscheinlich eher letzteres, denn: Als Mick anfing, in der Formel 4 Rennen zu gewinnen, wurde jede News über seine Erfolge von teilweise mehr Menschen gelesen als die Rennberichte in der Formel 1. Ich erinnere mich an ein Meeting kreativer Köpfe in unserem Team, bei dem am Ende die Idee herauskam, einen eigenen Mick-Schumacher-Bereich auf unserem Portal zu gestalten, weil sein Aufstieg in die Formel 1 unweigerlich gelingen würde. Wer letzte nacht am schlechtesten geschlafen hat formel 1 live. So kam es ja dann auch. Tatsache ist aber auch: Seit Mick in der Formel 1 angekommen ist, hat das Interesse dramatisch nachgelassen. Die Formel 1 insgesamt boomt wie nie. Aber selbst wir als deutsches Onlineportal stellen nicht fest, dass sich für Mick mehr Fans interessieren als etwa für George Russell oder Lando Norris.
Vettel und Leclerc tragen diese Spielchen auf der Rennstrecke aus, überbieten sich dort gegenseitig mit Höchstleistungen. Das ist ganz im Sinne des Erfinders. Nach dem Rennen in Schanghai konnten sie sich trotzdem noch in die Augen schauen und traten gemeinsam mit Teamchef Binotto zum Pressetermin an. Von einem menschlichen Riss ist nichts zu erkennen. Wer letzte nacht am schlechtesten geschlafen hat formel 1 2017. Vettel ist einer, der gegnerische Leistungen gut anerkennen kann. Er sieht in Leclerc bestimmt eine Gefahr; aber womöglich auch die Chance, sich als Routinier im Kampf Alt gegen Jung durchzusetzen und somit seinen Status in der Formel-1-Geschichte weiter zu festigen. Sind wir mal ehrlich: Der erste Ferrari-Titel gegen einen Teamkollegen Leclerc wäre sportlich um einiges mehr wert als gegen einen Teamkollegen Räikkönen. Kimi ist ein mega Typ. Aber einer, der sich im Spätherbst seiner Karriere befindet. Erinnerungen an Prost vs. Senna bei McLaren 1988/89 Die große Herausforderung für Binotto wird nun sein, zwischen Vettel und Leclerc eine positive Stimmung aufrechtzuerhalten und die Rivalität auf der Rennstrecke zu belassen.