Die Ehe und die Langeweile
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet", heißt's im Faust. Aber macht Heirat überhaupt glücklich? Fast scheint es als ob nicht: Die meisten Verheirateten sollen unglücklich sein, wie eine Befragung kürzlich ergab. Zusammen blieben sie laut Soziologen nur, weil ihnen das Alleinsein noch unangenehmer scheint. Anthropologen mutmaßen längst, dass der Mensch in seinem Paarungsverhalten - anders etwa als Schwäne - seriell monogam ist, wenn man ihn lässt. Was übersetzt heißt: Er führt gerne Beziehungen nach dem Knödel-Prinzip - eine nach der anderen. Dass Mann und Frau dabei zu sorglos vorgehen, zeigt sich schon daran, dass sich Frauen zwar intensiv in ihrem Bekanntenkreis erkundigen und lange zögern, bis sie sich für einen Gynäkologen entscheiden; dann aber hingehen, und den erstbesten Trottel heiraten. Bei Männern ist diese Fahrigkeit in der Auswahl ebenso verbreitet, wie folgendes Poem des Humoristen Eugen Roth nahe legt: "Ein Mensch, der einst 'ne Freundin hatte/ ist nun schon jahrelang ihr Gatte/ der Mensch: er hat es ziemlich schwer/ sie redet nämlich dumm daher.
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Thomas greift daraufhin selbst zum Blatt und ergänzt so raffiniert wie sein Vater: "Thomas könnte vermutlich ein liebes Kind werden, wenn er nicht immer gehaut würde. " Von den Geschichten sei eigentlich nichts erfunden, sagt Thomas Roth, der ältere Sohn. Und er sagt auch: "Für mich war das Buch eine Qual. " Sei er doch oft darauf angesprochen worden. Aber er erkennt nach wie vor die Beobachtungsfähigkeit des Vaters, die in den Geschichten aufblitzt. Heute ist das Buch indes nur antiquarisch zu erwerben. Ist es vielleicht aus der Zeit gefallen? Im Einsatz für die "Münchner Neuesten Nachrichten": Eugen Roth an der Uhr des Alten Peter. (Foto: privat) Eugen Roth wurde vor 120 Jahren in München geboren. Als Kriegsfreiwilliger wurde er 1914 schwer verwundet. Er studierte, promovierte und begann als Journalist zu arbeiten bei den Münchner Neuesten Nachrichten, bevor er 1933 von den Nazis als Redakteur entlassen wurde. 1935 veröffentlichte er dann jene Gedichte, die ihn berühmt machten: "Ein Mensch", Verse, die die menschlichen Schwächen aufs Korn nehmen, dem Leser einen Spiegel vorhalten auf eine Weise, dass der Gespiegelte zumindest grinsen muss.
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Startseite Film, TV & Serien Erstellt: 19. 10. 2017 Aktualisiert: 03. 11. 2018, 02:51 Uhr Kommentare Teilen ARD/HR ICH WAR EINE GLÜCKLICHE FRAU, Fernsehfilm, Deutschland 2017, Nach einer Erzählung von Margriet de Moor, Buch: Edda Leesch, Regie: Martin Enlen, am Mittwoch (18. 17) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Eva Sanders (Petra Schmidt-Schaller) und Tochter Lena (Momo Beier). © HR/Bettina Müller, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter HR-Sendung bei Nennung "Bild: HR/Bettina Müller" (S2+). HR/Pressestelle, Tel: 069/155-4954, Fax: -3005 © (HR/Pressestelle) Meis Meister-Humorist Eugen Roth brachte es einst in seinem Gedicht "Optische Täuschung" – der geneigte Leser möge den vollständigen Wortlaut bitte googeln – perfekt auf den Punkt: "Darin besteht ein Teil der Welt / dass andre man für glücklich hält". Genau darum geht es auch in diesem Film nach einer Vorlage der Schriftstellerin Margriet de Moor, den Regisseur Martin Enlen in Oberursel im Taunus inszenierte.
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Hier soll sich das Beste von Eugen Roth wiederfinden? Wer diesen großen Dichter kennt, der kann schon erahnen, was sich in diesem Buch verbirgt. Für die anderen kann ich es nicht schöner zusammenfassen, als es auf der Innenseite des Buchumschlags formuliert ist, den ich hiermit zitieren möchte:
"Das 'sorgfältige Schauen' scheint auch Eugen Roths eigenes Lebensmotto gewesen zu sein, hat doch kaum einer unsere menschlichen Unzulänglichkeiten so genau unter die Lupe genommen wie er und sie derart geistreich und treffsicher in Worte gefasst. Seine Gedichte entlassen den Leser getroffen und getröstet zugleich und brachten Roth den Ruf des 'liebevollen Philosophen des Menschenwesens und lyrischen Stilisten ersten Ranges' ein (DeutschlandRadio Berlin). 'Das Beste von Eugen Roth' versammelt eine große Anzahl seiner humoristischsten Verse und stellt ihnen eine Reihe von Roths ernsten Gedichten, Anekdoten und Erzählungen zur Seite. " Meine Meinung zu "Das Beste von Eugen Roth"
Eugen Roth verstand es, die Probleme und Eigenheiten von Menschen in allen Lebenslagen perfekt in seinen Gedichten und Texten zu skizzieren.
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Eugen Roth (1895-1976), der Dichter hintergründig-humorvoller Gedichte über menschliche Unzulänglichkeiten wurde 1895 in München geboren. Von 1927-33 war er Redakteur der Münchener Neuesten Nachrichten und dann freier Schriftsteller in München. Seine verschiedenen Gedichtbände über den Menschen und seine Unzulänglichkeiten wie z. B. Ein Mensch (1935), Die Frau in der Weltgeschichte (1936), Der Wunderdoktor (1939), etc. machten ihn berühmt und beliebt. Als witzige Einlage werden seine Gedichte immer wieder auf Geburtstagen, Jubiläen oder anderen Festlichkeiten vorgetragen und meistens mit durchschlagendem Erfolg. Werbung
Worte der Freundschaft: Aphorismen, Zitate, Gedichte, Lieder (Affiliate-Link), Schmidtmann, Achim, Books on Demand, Taschenbuch, 3756207889, 5, 99 € Weitere Produkte zum Thema Zitate und Sprüche bei (Affiliate-Link) Um das Urheberrecht von Eugen Roth bzw. seinen Nachkommen nicht zu verletzen bzw. da ich keine explizite Erlaubnis von diesen habe (er ist noch nicht 70 Jahre tot - erst in 2046), befinden sich keine Gedichte, Zitate oder Sprüche von ihm auf meinen Seiten.
Sylvia Blok (Imogen Kogge) ist regelrecht vernarrt in das Glück der Nachbarsfamilie Sanders. Zuvor versank die Frau mit universitärem Hintergrund lange regelrecht in Depressionen: Ihr Mann Hermann (Rainer Bock) war nicht in der Lage, sie aufzumuntern. Bis die Nachbarn auf Betreiben von Familienvater Jan Sanders (Marc Hosemann) eine Blutbuche versetzen ließen. Von da an konnte sich Sylvia Blok von ihrem Fenster aus das Leben ihrer Nachbarn stundenlang betrachten und sich ungehemmt hineinträumen. Das Glück war nur eine Illusion Eva Sanders (Petra Schmidt-Schaller) erfährt davon, als ihre Ehe längst gescheitert ist. Der mittlerweile verwitwete Hermann Blok hat sie eingeladen, um mit ihr darüber zu sprechen. Hermann Blok weiß längst, dass in Wirklichkeit alles anders war, und Eva, anfänglich über seine Enthüllung geschockt, erzählt ihm schließlich bereitwillig Einzelheiten: Wie sie Beipackzettel übersetzte, als Sylvia Blok dachte, sie würde Kinderbücher schreiben. Oder wie sie eine Gartenparty, die für Sylvia Sanders so lässig und glamourös erschien, durch ihre Eheprobleme in Wirklichkeit nur dick geschminkt und mit viel Alkohol überstand.
Und so ist er ein Kämpfer für das Werk des Vaters. Allerdings nicht in dem Sinne, es lebendig zu halten. "Das kann ich nur bedingt", sagt er. Die jüngere Generation sei mit den Texten des Vaters kaum mehr vertraut. Eine Tatsache, die er anerkennt. "Jedes Bergwerk ist einmal ausgeschöpft. " Der Humor habe sich verändert, und wie die meisten Autoren spiegele auch sein Vater eine Zeit wider. Wenn er sich also für die Texte einsetzt, dann gehe es ihm um den qualitätvollen Erhalt. Und da hat er sehr konkrete Vorstellungen, die anderen Interessen auch einmal zuwider laufen. Etwa wenn es um die Verwendung des Zitats "Vom Ernst des Lebens halb verschont, / ist der schon, der in München wohnt" geht und die er zu verhindern sucht, auch gerichtlich. Die Rage, die ihn dann packt, ist ein zu kleines Wort. Und warum? "Weil es nicht stimmt", ruft er. "Oder glauben Sie, dass ein Obdachloser drei Grad wärmer friert, nur weil er in München unter der Brücke schläft? " Thomas Roth hat ein Auge darauf, in welchem Kontext die Werke seines Vaters erscheinen.