Interessant auch: In der Jugend manifestieren sich viele psychische Erkrankungen, für die die Amygdala nachweislich eine Rolle spielt – zum Beispiel Schizophrenie oder die bipolare Störung. "Es scheint naheliegend, dass diese Erkrankungen durch Fehler in der emotionalen und kognitiven Entwicklung entstehen – ob die Zellen in der PL-Region daran beteiligt sind, ist allerdings eine Frage für künftige Studien", konstatiert der Wissenschaftler. Rätsel für teenager. Auch ein weiterer Aspekt bedarf genauerer Klärung: Warum reifen nicht alle Neuronen der PL-Region im Laufe der Pubertät aus? So zeigten die Analysen, dass selbst im Gehirn 77-Jähriger noch einige unreife Zellen vorhanden waren. "Wir glauben, dass sie sich seit der Geburt in diesem Zustand befinden", erklärt Sorrells Kollege Arturo Alvarez-Buylla. Womöglich, so die Vermutung des Teams, nutze das Gehirn diese Peter-Pan-Zellen, um sie bei Bedarf zu rekrutieren und so auch im Alter in Bezug auf emotionale Reaktionen flexibel und anpassungsfähig zu bleiben.
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Wozu der ganze Aufwand? Hirnforschung ist hochspannend. Als Erziehungshilfe oder Universalschlüssel zum verborgenen Innenleben von Jugendlichen kann sie aber nicht viel beitragen. Blakemore folgert selbst, dass es vor allem auf individuelle Unterschiede ankommt: "Den durchschnittlichen Teenager gibt es nicht. Rätsel für teenage riot. " Wozu dann der ganze Aufwand? Für ratlose Eltern bleibt das Stoßgebet: "Herr, schick Hirn vom Himmel! " Sarah-Jayne Blakemore: "Das Teenager-Gehirn". S. Fischer, 304 S., 18 €.
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Die Amygdala ist eine mandelförmige Hirnstruktur, die für die emotionale Bewertung von Situationen eine wichtige Rolle spielt. Genau in dieser Gehirnregion haben Forscher nun eine mögliche Erklärung für die oft rätselhaften Launen und Stimmungsschwankungen von Teenagern entdeckt. Bestimmte Neuronen dort beginnen überraschenderweise erst in dieser Phase des Lebens vollständig auszureifen. Sie könnten daher entscheidend an den emotionalen Entwicklungen während der Pubertät beteiligt sein. Möglicherweise mischen sie auch bei der Entstehung einiger psychischer Erkrankungen mit, wie das Team vermutet. Aus Sicht Erwachsener sind Teenager oft merkwürdig agierende Wesen: Sie gehen unnötige Risiken ein, sind impulsiv und scheinen in vielen Dingen beratungsresistent zu sein. Auch die Laune der Jugendlichen ist unberechenbar. Rätsel für viele unlösbar: Wann hat Lisa Geburtstag?. So sind sie häufig leicht reizbar, haben regelmäßig Wutausbrüche oder brechen wegen Banalitäten in Tränen aus. Mit dem Ende der Pubertät zeigen die meisten Jugendlichen dann weitestgehend normale emotionale Reaktionen.
Sarah-Jayne Blakemore, Professorin für Kognitive Neurowissenschaften in London, hat ein Buch geschrieben, das auf die große Gruppe von leidgeprüften Eltern zielt, denen "das Teenagergehirn" eine große Blackbox ist. Hier der Input (Musik, Chatnachrichten, Alkohol), dort der Output (Giggeln, Tuscheln, Lallen). Was dazwischen passiert, bleibt ein Mysterium. Lesen Sie auch Die Verhaltensforschung hat ganz andere Möglichkeiten, zum Beispiel den Tierversuch. "Diese Grafik zeigt, dass halbwüchsige Mäuse in Gesellschaft von Käfiggenossen mehr Alkohol trinken, als wenn sie allein sind. Ausgewachsene Tiere nehmen stets ungefähr die gleiche Menge zu sich. Rätsel für teenage mutant ninja. " Wenn sogar Mäuse so unvernünftige Dinge tun, ist schon mal bewiesen, dass Adoleszenz eine ziemlich universelle Phase ist. Man mag sich fragen, wozu man Tierversuche im Komasaufen braucht, wenn man die pubertierenden Monster doch direkt untersuchen könnte. Doch wissenschaftliche Experimentierlust kennt im Gegensatz zu der von Teenagern Grenzen.