Lukas* ist 14 Jahre alt und leidet an ADS, dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne Hyperaktivität. In der Schweiz sind zwischen drei und fünf Prozent aller Kinder von ADHS oder ADS betroffen. Bei vielen bleiben die Symptome auch im Erwachsenenalter bestehen. Mit der richtigen Behandlung können sie sich aber auch vollständig zurückbilden oder sich deutlich vermindern. Lukas kommt mit seiner Mutter zum Gespräch. Zwischen den beiden ist ein gutes Vertrauensverhältnis spürbar. Man merkt, dass sie im Umgang miteinander geübt sind. Lukas erzählt, dass er unter starken Konzentrationsstörungen, hoher Ablenkbarkeit und Vergesslichkeit leidet, deshalb sind auch seine Schulnoten nicht besonders gut. «Wenn ich mich aber wirklich für etwas interessiere, bin ich oft besser als andere», betont er. Er spricht schnell und drückt sich glasklar aus. AD(H)S: Die Geschichte eines Patienten | News | Clienia AG - Führend in Psychiatrie und Psychotherapie. Die Mutter hat viel Erfahrung mit ADS. Sie hat ein weiteres Kind mit dieser Diagnose. Bei Lukas wurde sie allerdings erst mit 12 Jahren gestellt. Heute ist es manchmal schwierig zu unterscheiden, ob sein Verhalten mit der Pubertät oder mit seiner Erkrankung zu tun hat.
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Angeborenes und Erworbenes wirken zusammen und verstärken sich gegenseitig. Umwelteinflüsse verändern die Chemie, Struktur und somit auch die Funktion des Gehirns bis ins Erwachsenenalter. Damit kann die Umwelt auch und gerade bei ADS einen großen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit und des Verhaltens ADS-betroffener Menschen leisten. Unheilbar? In manchen Büchern und sonstigen Publikationen steht, dass es sich bei ADS um eine angeborene und unheilbare Erkrankung handelt. In Wirklichkeit ändert sich das Erscheinungsbild einer Aufmerksamkeitsstörung im Altersverlauf. Es gibt Menschen, die in jungen Jahren unruhig, verträumt, vergesslich oder schlecht organisiert waren und heute das genaue Gegenteil sind. Eine ADS-Diagnose auf der Grundlage des ICD-10 oder des DSM-IV kann dann nicht mehr ausgesprochen werden. Daneben gibt es aber auch Berichte über negative Entwicklungen: Neben einer reinen Aufmerksamkeitsstörung können sich zusätzliche Schwierigkeiten (z. Behandlung ads ohne hyperaktivität. B. Aggressivität oder soziale Isolierung) einstellen, wenn das Kind bzw. der Jugendliche auf Unverständnis oder Ablehnung stößt.
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Für das Aussprechen einer ADS-Diagnose ist es also nicht erforderlich, die Ursachen des auffälligen Verhaltens zu kennen, obwohl gerade hier zielgerichtete Hilfen ansetzen könnten. Der Arzt bzw. Psychotherapeut erklärt die beobachtbaren Verhaltensweisen in aller Regel nicht; er gibt ihnen nur einen Namen. Streng genommen haben wir es nicht mit einer Diagnose zu tun, sondern mit einer Beschreibung bestimmter Verhaltensauffälligkeiten. Für ADS typisches Verhalten entsteht auf unterschiedlichen Wegen. Daher können Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit sehr verschiedenen psychischen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten eine ADS-Diagnose erhalten. Somit ist ADS/ADHS in erster Linie eine Arbeitshypothese, eine Aufforderung an alle mit einem ADS-Kind befassten Erwachsenen, Verständnis und Erklärungen für dessen eigenwilliges Verhalten zu finden. ICD-10-Code: F98.80 Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Offene Fragen Für Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter gibt es nie einfache Erklärungen. Viele Verhaltensweisen sind auch Fachleuten lange Zeit unerklärlich.
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Auch deshalb sollte die Behandlung ausschließlich durch einen Facharzt erfolgen, damit durch häufige Kontrollen sichergestellt werden kann, dass das Kind von der Behandlung auch wirklich profitiert. Irrtümer über die Behandlung mit Methylphenidat:
Es ist falsch, dass Kinder durch die Behandlung "nur ruhiggestellt" werden sollen. Vielmehr soll ihre störungsbedingt hohe Ablenkbarkeit und Hyperaktivität auf ein normales Maß gebracht werden, damit sie ihre Möglichkeiten ausschöpfen können wie alle gesunden Kinder. (Das ist vergleichbar mit der Behandlung eines Diabetikers mit Insulin. ) Es ist falsch, dass die Behandlung mit Methylphenidat abhängig macht. ADHS ohne Hyperaktivität - ADHSCommunity - Helfen wo Hilfe gebraucht wird. Das Medikament wird zwar über Sonderrezepte nach dem Betäubungsmittelgesetz verordnet, man kann die Behandlung aber jederzeit ohne Folgen absetzen. Bei einer Abhängigkeit würde das nicht gehen, im Gegenteil: die Dosis müsste immer weiter gesteigert werden. Bei Methylphenidat wird die wirksame Dosis beibehalten und allenfalls dem höheren Alter oder steigenden Körpergewicht des Kindes angepasst.
Sein Hauptproblem lag beim Schulbesuch. Weil Lukas immer wieder vergass, sein Turnzeug mitzunehmen, die falschen Aufgaben oder gar keine löste oder die Prüfungen nicht an der dafür vorgesehenen Stelle unterschreiben liess, erhielt er disziplinarische Einträge. Dies führte zu einer langen Sündenliste, zu einigen Verwarnungen und einem immensen Frust. Die Schule langweilte ihn, er weigerte sich, Repetitionsaufgaben zu lösen und störte den Unterricht. Am Ende der 3. Klasse wurde Lukas ein Intelligenz-Test empfohlen. Dieser ergab eine überdurchschnittliche Intelligenz, aber auch eine deutliche organisatorische Unterentwicklung. Ads ohne hyperaktivität test. Die Lehrpersonen brachten für schwache Schüler grosses Verständnis auf, aber mit Lukas' speziellem Defizit konnten sie nicht umgehen. Vielleicht dachten sie, dass er sich absichtlich so verhielt und alles vergass. Der Einsatz von Ritalin** war eine grosse Hilfe, damit sich Lukas besser konzentrieren und den ganzen Schultag durchstehen konnte. Heute nimmt er das Präparat aber nicht mehr regelmässig, weil er ohne klarkommen und nicht sein Leben lang Medikamente einnehmen will.