Aktives Zuhören Unter aktivem Zuhören wird in der Kommunikation zwischen Menschen die gefühlsbetonte (affektive) Reaktion von Gesprächspartner*innen auf die Botschaft von Sprecher*innen verstanden. Der US-amerikanische Psychologe und Psychotherapeut Carl Rogers hat das Aktive Zuhören erstmals als Werkzeug für die Klientenzentrierte Psychotherapie (Gesprächspsychotherapie) beschrieben. Seine von einem humanistischen Menschenbild geprägte Arbeit legt besonderen Wert auf Begegnung: Sie schließt die emotionale Ebene, nonverbale Äußerungen und gegenseitiges prinzipielles Wohlwollen ein. 1. Ziele der Methode Die Ziele beim Einsatz des Aktiven Zuhörens sind vielschichtig. Auf der interpersonellen Ebene, insbesondere der Beziehungsebene, sollen gegenseitiges Vertrauen aufgebaut und ein würdigender Umgang gefördert werden. Weitere Gründe für Aktives Zuhören lassen sich wie folgt zusammenfassen: Durch Aktives Zuhören werden Missverständnisse vermindert, weil man durch das Paraphrasieren Missverständnisse auflösen kann.
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Die Kollegin spiegelt Lauras Gefühle: "Du warst also sehr traurig, als die Frau Wolle mit dir geschimpft hat, weil du nicht alles auf deinem Teller gegessen hast? " 4. Fragen, Anpassungsmöglichkeiten und Kritik Anpassungsmöglichkeiten des Aktiven Zuhörens im Bereich Familie, Tages- und Wohngruppe: Da man beim Aktiven Zuhören sich auf das Gegenüber konzentrieren muss, um den Sinn der Aussagen zu verstehen, ist es ziemlich schwer, bei ca. 10 Kindern einem Kind aufmerksam zuzuhören und trotzdem auf die anderen zu achten. Das bedeutet, dass man Aktives Zuhören schwer im Alltag anwenden kann, da die Umgebung auch eine Rolle spielt. Eine gute Möglichkeit, es anzuwenden, wären also Einzelgespräche, Problemgespräche oder nach Konflikten mit den einzelnen Beteiligten. Nach Carl Rogers gehört die verbale Technik des Fragenstellens nicht zum Aktiven Zuhören. Einige Kommunikationspsychologen hingegen, würden diese Technik dem Aktiven Zuhören zuordnen. Auf jeden Fall ergänzen sich Aktives Zuhören und Fragen sehr gut.
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Gerade in Beratungs-gesprächen ist Aktives Zuhören unumgänglich. Kommentar
Die Thematik lässt sich sehr gut mit Themen, wie Fragetechniken, Paraphrasieren oder Feedback kombinieren, da man damit zusätzlich Werkzeuge an der Hand hat, die vor allem im vierten Schritt sehr hilfreich sein können. Richtiger Zeitpunkt/Voraussetzungen
Es gibt keine inhaltlichen Voraussetzungen. Querverweise
Paraphrasieren Gewaltfreie Kommunikation Sender-Empfänger-Modell Pragmatische Axiome Vier Seiten einer Nachricht
Weiterführende Literatur
Primärliteratur:
Sekundärliteratur:
Beispiel-Training (60+ Minuten)
Zeit Beschreibung Material (15') (Optional) Zweier-Gruppen: Jeweils eine Person bekommt den Auftrag eine Geschichte für 10 Minuten zu erzählen. Die andere Person soll 5 Minuten aktiv zuhören (hierzu ist ein kurzer Vorabinput nötig, der ein paar wesentliche Elemente beschreibt) und anschließend 5 Minuten komplettes Desinteresse non-verbal signalisieren. Als Zeichen, dass 5 Minuten vorbei sind, sagen Sie nach 5 Minuten: "Noch 5 Minuten. "
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Das Modell der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie nach Rogers
2. 1 Die Einstellung und die Rolle des Beratenden
2. 2 Die Reorganisation des Selbst als Ziel der Beratung
3 Die Rolle des aktiven Zuhörens in der interpersonellen Kommunikation
3. 1 Das Zuhörmodell von Dr. Carl Rogers
4 Die Rolle des aktiven Zuhörens in der Wissensgesellschaft
5 Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Zuge einer sich stets wandelnden und auf Wissen und dessen Verbreitung basierenden Gesellschaft spielt interpersonelle Kommunikation im alltäglichen menschlichen Dasein naturgemäß eine tragende Rolle. Doch auch im Bereich der professionellen Begleitung und Behandlung von aus pädagogischer oder psychologischer Sicht bedürftigen Menschen kommt der Art und Weise der Kommunikation und Ansprache gegenüber den Klienten eine Bedeutung zu, deren Ausmaß sich der allgemeinen Betrachtung für gewöhnlich entzieht. Es genügt keinesfalls, die theoretischen Grundlagen der professionellen pädagogisch-psychologischen Arbeit mit Klienten verinnerlicht zu haben und direkt in die Praxis zu übernehmen und umzusetzen, um einen erfolgreichen und dem Fall entsprechenden Therapieverlauf zu generieren.
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Die Grundlage für die von ihm begründete personen- oder klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie bildet eine durch und durch humanistische Auffassung vom Wesen des Menschen, die sich in jeder Handlung des Beraters wiederfindet. Nach Rogers ist in jeder Beobachtung und in jedem Gespräch die allen Menschen gegebene Einzigartigkeit und Individualität mit höchster Priorität zu beachten. Zudem geht der Ansatz der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie davon aus, dass jeder Mensch von seinem Ursprung aus gut ist und aus seiner eigenen Motivation heraus nach Wachstum, Gesundheit, Anpassung und Selbstverwirklichung hat. "Dies ist die innewohnende Tendenz des Organismus, all seine Kapazitäten auf die Arten zu entwickeln, die dazu dienen, den Organismus aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. " [1]
Diese Motivation gilt es in der Berater-Klient-Beziehung folglich zu wecken, zu erweitern und zu unterstützen. "Der Therapeut […] lernt bald, daß die Weiterentwicklung der Art und Weise, den Menschen zu betrachten, die dieser Therapie zugrunde liegt, ein fortlaufender Prozeß ist, der in enger Beziehung zu seinem eigenen Bemühen um persönliche Entwicklung und Vervollkommnung steht.
Der Sinn und Zweck: Du bestätigst, dass du die gesendeten Gefühle erkannt hast. Dem/ der Gesprächspartner*in gibst du damit auch die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren und womöglich Gefühle neu zu formulieren. 3. Beispiel Nachfragen und Paraphrasieren Beispiel: Der Erzieher sieht, wie Tim sich wütend vom Sandkasten entfernt und er möchte die Situation richtig deuten. Deshalb versucht er ins Gespräch mit Tim zu kommen, um zu fragen, wo das Problem liegt. Tim erklärt dem Erzieher die Situation und warum er wütend ist. Daraufhin paraphrasiert der Erzieher: "Habe ich dich richtig verstanden, Tim: Du möchtest nicht mit Leon spielen, weil der im Sandkasten allen immer sagt, wie sie zu spielen haben? " Gefühle spiegeln Beispiel: Als Laura am Esstisch ihrer Tagesgruppe nicht ihr Essen aufessen wollte, hat die Erzieherin Frau Wolle mit ihr geschimpft. Es hat sie ziemlich traurig gemacht, dass sie ausgeschimpft wurde, weil sie satt war und nicht mehr weiter essen konnte. Eine andere Erzieherin hat alles mitbekommen und Laura ist zu ihr gekommen, weil sie sich von Frau Wolle nicht verstanden fühlte.