Sie suchte ihre Kinder, aber nirgends waren sie zu finden. Sie rief
sie nacheinander bei Namen, aber niemand antwortete. Endlich als sie an das jngste kam,
da rief eine feine Stimme: "Liebe Mutter, ich stecke im Uhrenkasten! " Sie holte
es heraus, und es erzhlte ihr, dass der Wolf gekommen wre und die anderen gefressen
htte. Da knnt ihr denken, wie sie ber ihre armen Kinder geweint hat. Endlich ging sie in ihrem Jammer hinaus, und das jngste
Geilein lief mit. Der Wolf und die sieben Geißlein – Die Märchenbühne in Klagenfurt und Villach. Als sie auf die Wiese kam, so lag da der Wolf an dem Baume und
schnarchte, dass die ste zitterten. Sie betrachtete ihn von allen Seiten und sah,
dass sich in seinem angefllten Bauch etwas regte und zappelte. "Ach Gott", dachte
sie, "sollten meine armen Kinder, die er zum Abendbrot hinuntergewrgt hat, noch am
Leben sein? " Da musste das Geilein nach Hause laufen und Schere, Nadel und Zwirn
holen. Dann schnitt sie dem Ungetm den Wanst auf, und kaum hatte sie einen Schnitt
getan, so streckte schon ein Geilein den Kopf heraus, und als sie weiter schnitt,
sprangen alle sechse heraus und waren noch alle am Leben und hatten nicht einmal Schaden
gelitten, denn das Ungetm hatte sie in der Gier ganz hinuntergeschluckt.
Alte Ak Märchen, Die Sieben Geißlein, Ungelaufen | Ebay
Das war eine Freude! Da herzten sie ihre liebe Mutter, und hüpften wie Schneider, der Hochzeit hält. Die Alte aber sagte: "Jetzt geht und sucht Wackersteine, damit wollen wir dem gottlosen Tier den Bauch füllen, solange es noch im Schlafe liegt. " Da schleppten die sieben Geißerchen in aller Eile die Steine herbei und steckten sie ihm in den Bauch, so viel als sie hineinbringen konnten. Dann nähte ihn die Alte in aller Geschwindigkeit wieder zu, daß er nichts merkte und sich nicht einmal regte. Als der Wolf endlich ausgeschlafen hatte, machte er sich auf die Beine, und weil ihm die Steine im Magen so großen Durst erregten, so wollte er zu einem Brunnen gehen und trinken. Der Wolf und die sieben jungen Geißlein: Ein Märchen der Gebrüder Grimm. Als er aber anfing zu gehen und sich hin und her zu bewegen, so stießen die Steine in seinem Bauch aneinander und rappelten. Da rief er:
"Was rumpelt und pumpelt
In meinem Bauch herum? Ich meinte, es wären sechs Geißelein,
Doch sind's lauter Wackerstein. " Und als er an den Brunnen kam und sich über das Wasser bückte und trinken wollte, da zogen ihn die schweren Steine hinein, und er mußte jämmerlich ersaufen.
Der Wolf Und Die Sieben Jungen Geißlein: Ein Märchen Der Gebrüder Grimm
Die Geislein riefen:
"Zeig uns erst deine Pfote, damit wir wissen dass du unsere liebe Mutter bist. " Überlistet! Da legte er die Pfote ins Fenster, und als sie sahen dass sie weiß war, so glaubten sie, es wäre alles wahr, was er sagte, und machten die Türe auf. Wer aber hereinkam, das war der Wolf. Sie erschraken und wollten sich verstecken. Das eine sprang unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das sechste unter die Waschschüssel, das siebente in den Kasten der Wanduhr. Aber der Wolf fand sie alle und machte nicht langes Federlesen. Eines nach dem anderen schluckte er hinunter. Nur das Jüngste im Uhrenkasten fand er nicht. Als der Wolf seine Lust gebüßt hatte, trollte er sich fort. Er legte sich draußen auf der grünen Wiese unter einen Baum und fing an zu schnarchen. Nicht lange danach kam die alte Geißenmutter wieder aus dem Walde heim. Ach, was musste sie da erblicken! Alte Ak Märchen, Die sieben Geißlein, ungelaufen | eBay. Die Haustüre stand sperrweit auf und Tisch, Stühle und Bänke waren umgeworfen, die Waschschüssel lag in Scherben, Decke und Kissen waren aus dem Bett gezogen.
Der Wolf Und Die Sieben Geißlein – Die Märchenbühne In Klagenfurt Und Villach
Sie suchte ihre Kinder, aber nirgends waren sie zu finden. Sie rief sie nacheinander bei Namen, aber niemand antwortete. Endlich, als sie das jüngste rief, da rief eine feine Stimme: "Liebe Mutter, ich stecke im Uhrkasten. " Sie holte es heraus, und es erzählte ihr, dass der Wolf gekommen wäre und die anderen alle gefressen hätte. Da könnt ihr denken, wie sie über ihre armen Kinder geweint hat! Endlich ging sie in ihrem Jammer hinaus, und das jüngste Geißlein lief mit. Als sie auf die Wiese kam, so lag da der Wolf an dem Baum und schnarchte, dass die Äste zitterten. Sie betrachtete ihn von allen Seiten und sah, dass in seinem angefüllten Bauch sich etwas regte und zappelte. "Ach, Gott", dachte sie, "sollten meine armen Kinder, die er zum Nachtmahl hinuntergewürgt hat, noch am Leben sein? " Da musste das Geißlein nach Hause laufen und Schere, Nadel und Zwirn holen. Dann schnitt sie dem Ungetüm den Wanst auf, und kaum hatte sie einen Schnitt getan, so streckte schon ein Geißlein den Kopf heraus, und als sie weiter schnitt, so sprangen nacheinander alle sechse heraus und waren noch alle am Leben und hatten nicht einmal Schaden erlitten, denn das Ungetüm hatte sie in der Gier ganz hinuntergeschluckt.
Das war eine Freude! Da herzten sie ihre liebe Mutter, und hüpften wie ein Schneider, der Hochzeit hält. Die Alte aber sagte 'jetzt geht und sucht Wackersteine, damit wollen wir dem gottlosen Thier den Bauch füllen, so lange es noch im Schlafe liegt. ' Da schleppten die sieben Geiserchen in aller Eile die Steine herbei und steckten sie ihm in den Bauch, so viel sie hinein bringen konnten. Dann nähte ihn die Alte in aller Geschwindigkeit wieder zu, daß er nichts merkte und sich nicht einmal regte. Als der Wolf endlich ausgeschlafen hatte, machte er sich auf die Beine, und weil ihm die Steine im Magen so großen Durst erregten, so wollte er zu einem Brunnen gehen und trinken. Als er aber anfieng zu gehen und sich hin und her zu bewegen, so stießen die Steine in seinem Bauch aneinander und rappelten. Da rief er 'was rumpelt und pumpelt in meinem Bauch herum? ich meinte es wärm sechs Geislein, so sinds lauter Wackerstein. ' Und als er an den Brunnen kam und sich über das Wasser bückte und trinken wollte, da zogen ihn die schweren Steine hinein, und er mußte jämmerlich ersaufen.