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Geschrieben von Christian Kelter
Veröffentlicht: 01. Dezember 2019
Es gibt einen schönen Satz von Jim Henderson. Er habe im Laufe seines Lebens zwei Einsichten gewonnen, sagt er: «Es gibt einen Gott. Und ich bin ich es nicht! » 1
Dass ich nicht Gott bin, wird mir eigentlich dauernd bewusst - schmerzlich. Da ist die Welt, meine kleine und die grosse. Und so vieles liegt im Argen! Und ich? Ich schaffe es einfach nicht. Ich bringe die Welt da draussen nicht in Ordnung. Ja, ich bringe ja nicht einmal meine eigene kleine Welt in Ordnung. Da erfahre ich diese Woche von einem neuerlichen Finanzskandal im Vatikan. Fünf Mitarbeiter sollen eine Luxusimmobilie in London gekauft haben. Von einem dreistelligen Millionenbetrag die Rede. Einen gott den es gibt gibt es nicht en. Irre genug! Aber das Geld stammte aus dem sog. "Peterspfennigs", einer Kollekte für die Armen. Diese Kollekte wird auch hier bei uns regelmässig eingezogen. Es ist eine sog. Pflichtkollekte. Da fehlen mir die Worte. Da wirds mir schlecht. Und ich bin wütend!
- Einen gott den es gibt gibt es nicht en
Einen Gott Den Es Gibt Gibt Es Nicht En
Was tut also Gott mit dir? In deinem Gehirn dafür sorgen, dass du deine geliebte Person nicht mehr liebst? Damit du nicht traurig bist? Bist das dann noch du? Woher ich das weiß: Hobby – Mitglied im satanischen Tempel
Ich glaube weder an die Existenz von Feen, Kobolden, Geistern, dem pinken Einhorn und irgendeinen der tausenden Götter, die Menschen sich je erdacht haben. Aber eine Nichtexistenz kann man nicht beweisen. So wie du keinen Beweis für die Nichtexistenz des pinken Einhorns erbringen kannst, kann ich es nicht für deinen Gott (welchen auch immer). Doch wenn ich behaupte, es gäbe dieses Einhorn, bin ich in der Beweispflicht, nicht du. Es wäre albern, von dir einen Gegenbeweis zu verlangen. Unsere Weltanschauung resultiert aus unserer Erziehung, dem Umfeld, unseren Erfahrungen, Erlebnissen und der Bildung. Es gibt einen Gott! Und ich bin es nicht!. Ich habe nie die Veranlassung gesehen, an irgendeinen Gott zu glauben. Wir können uns die Welt auch gut ohne das Wirken eines höheren Wesens erklären. Die Natur braucht keinen Gott.
Jedoch bedeutet die Unmöglichkeit eines solchen Ausschlusses umgekehrt keineswegs, dass die Existenz eines Gottes dadurch wahrscheinlicher wird. Warum das so ist zeigen Beispiele anderer Konstruktionen menschlicher Fantasien. Da wären etwa Weihnachtsmänner, eierbringende Osterhasen, Kobolde, Monster unter dem Bett und ähnliches. Obwohl deren Nichtexistenz genausowenig nachweisbar ist wie die eines Gottes, werden deren Existenzen ja dadurch keineswegs wahrscheinlicher, und die meisten Menschen wissen ziemlich genau, dass solche Märchenfiguren nicht existieren. Für dieses "Wissen" über Nichtexistenzen der Fantasiegebilde braucht es nicht einmal eine Wissenschaft. Denn ausgenommen unaufgeklärter Kinder wissen die meisten genau, dass niemals irgendwelche Geschenke unter dem Tannenbaum liegen würden, wenn diese nicht von Menschen dorthin gelegt werden. Das hört sich zwar ziemlich banal an, hat aber in Bezug auf die Existenz eines Gottes genau den gleichen Effekt. Abtei Kornelimünster - „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht“ (Bonhoeffer). Vom Kerngeschäft des Christseins. Es gäbe in der Tat keine christlichen Rituale und keine Heiligkeiten, wenn dies alles nicht von Menschen initiiert werden würde.