Holzfällen von Thomas Bernhard ist eine Liebeserklärung an Österreich, das Burgtheater, an Wien und seine Menschen. Sprachgewaltig schimpft Bernhard in seinem Buch über Wien und seine Menschen. Während alle auf den Schauspieler warteten, der ihnen versprochen hatte, nach der Aufführung der Wildente gegen halb zwölf zu ihrem Abendessen in die Gentzgasse zu kommen, beobachtete ich die Eheleute Auersberger genau von jenem Ohrensessel aus, in welchem ich in den frühen Fünfzigerjahren beinahe täglich gesessen war und dachte, dass es ein gravierender Fehler gewesen ist, die Einladung der Auersberger anzunehmen… 1
Der erste Satz des Romans ist der Inhalt. Thomas bernhard holzfällen inhaltsangabe pictures. Mehr passiert nicht. Der Erzähler sitzt in dem Ohrensessel bei einer Wiener Abendgesellschaft und kommentiert sie monologisch. Er steigert sich dabei auf 320 Seiten in eine Erregung hinein. In ununterbrochener Wiederholung macht er sich bewusst, wie widerwärtig und ekelerregend diese Gesellschaft und seine Anwesenden sind. Die Wiederholungen machen den Text stark.
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Die klare Sprache wirkt wie ein Hammer, der auf den Leser einschlägt. 1984 löste die Veröffentlichung einen Skandal aus
Vor der Veröffentlichung des Buches waren nur Textausschnitte in Zeitungen veröffentlicht worden. Ein früherer Freund von Thomas Bernhards, der österreichische Komponist Gerhard Lampersberg, glaubte sich in der Figur des Herrn Auersbergers wiederzuerkennen. Er reichte Ehrenbeleidigungsklage ein. Das Gericht stufte den Text als so massiv beleidigend ein, dass die Bücher von Polizisten in den Buchhandlungen Österreichs beschlagnahmt wurden. Kurze Zeit später wurde die Klage zurückgezogen. Bernhards Stil
Die Sprache Bernhards nimmt den Leser jedes Mal aufs Neue gefangen. Holzfällen von Thomas Bernhard - Eine Liebeserklärung. - Caastorbs Bücher. Die beleidigenden Behauptungen wirken im ersten Moment unüberlegt, abstossend, die negativen Äusserungen über Menschen unverhältnissmässig. Bernhard penetriert den Leser aber mit seinen Wiederholungen, bis der Leser schliesslich kapitulierend zustimmt. Der Leser kann letztendlich mitfühlen, sich in die Figur und seine Gedankenwelt hineinversetzen.
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Akademischer Verlag Stuttgart, Stuttgart 2000, ISBN 3-88099-387-4. Daniel Kehlmann: Der melancholische Lobbyist. Thomas Bernhard: Holzfällen, in: Lob: Über Literatur. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2010, ISBN 978-3-498-03548-8
Wieland Schmied: A wie Auersberger, in ders. : Auersbergers wahre Geschichte und andere Texte über Thomas Bernhard; Ein Alphabet, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2014, ISBN 978-3990282588, S. 12–24
Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Marcel Reich-Ranicki: Holzfällen in Der Kanon
Wilhelm Ruprecht Frieling: Rezension "Holzfällen" in
DER SPIEGEL: Who's who in Wien, 1984
Internationale Thomas Bernhard-Gesellschaft: Holzfällen
Der Auftritt des Burgschauspielers – Ausschnitt (2:49 min) aus der Hörspielbearbeitung (2004) von Ulrich Gerhardt
Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
↑ Thomas Bernhard: Holzfällen. Eine Erregung (= suhrkamp taschenbuch. Der Atem. Eine Entscheidung - Thomas Bernhard. Band 1523). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-518-38023-0, S. 302. ↑ Wilhelm Ruprecht Frieling: Rezension "Holzfällen" in
↑ Kay Link: Die Welt als Theater – Künstlichkeit und Künstlertum bei Thomas Bernhard.
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Der zweite Roman der "Künstler- bzw. Künste-Trilogie" richtet sich gegen die inauthentische Künstlergesellschaft, als deren (gleichwohl verlorenes) Gegenbild Joana gesetzt ist, die Züge der Ingeborg Bachmann besitzt. Die polemisch-satirische Art der Darstellung, die reale Vorbilder der Figuren wiedererkennen ließ, veranlasste den Komponisten Gerhard Lampersberg, einen ehemaligen Freund und Förderer Bernhards, zu einer Klage gegen das Buch, das deshalb vorübergehend per einstweiliger Verfügung beschlagnahmt wurde. Daraus entwickelte sich eine der größten literarischen Affären seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Österreich. Durch eine Taktlosigkeit Jeannie Billroths provoziert, wird der Burgschauspieler zuletzt in einem plötzlichen Ausbruch zum "Augenblicksphilosophen": Wie in seiner aktuellen Bühnenrolle als alter Ekdal in Ibsens Wildente, sehnt auch er sich nach dem Aufgehen im naturhaften Organismus des Waldes, um dem ihn umgebenden "Wahnsinn der Künstlichkeit" zu entfliehen. Holzfällen absicht thomas bernhard (Hausaufgabe / Referat). M. M.
Beschreibung
Holzfällen ist die Geschichte einer "Erregung", die Geschichte eines "künstlerischen Abendessens" in Wien, in der Gentzgasse. Der Ich? Erzähler, ein Schriftsteller, sitzt auf dem Ohrensessel und beobachtet die Gesellschaft die, auf den Schauspieler des Burgtheaters wartet, der versprochen hatte, gegen halb zwölf zu diesem Essen zu kommen. Während seiner Beobachtungen beschwört er die Erinnerung an Joana, sein Leben mit ihr, und damit wird er mit jenen Menschen konfrontiert, rnit denen er in den fünfziger Jahren Umgang pflegte. Es entspricht der erzählerischen Dramaturgie wie der musikalischen Wortfügung Bernhards, dass in der Mitte der Erzählung der Burgschauspieler endlich auftritt. Thomas bernhard holzfällen inhaltsangabe schreiben. Der Schauspieler setzt der Abendgesellschaft die Botschaft des Natürlichen entgegen: "Wald, Hochwald, Holzfällen. " Für den Erzähler dauert diese philosophische Haltung, die ihn für den Schauspieler einnimmt, doch nur Augenblicke. Ihn selbst erfasst eine immer größere Erregung. Er verlässt das Haus, rennt in die Innere Stadt Wiens hinein, diese Stadt, die er haßt und die doch für ihn die beste Stadt ist, deren Menschen er hasst und die doch für ihn die besten Menschen sind.
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