Hübner hat sie erst im Laufe der Produktion gebaut, inspiriert vom Geschehen. "Paul hat sich hier sein ganz eigenes Laboratorium aufgebaut, parallel zu unserer szenischen Arbeit", sagt der Jung-Regisseur und deutet auf den Hochsitz. "Er hat spontan Sachen hinzugefügt – und jetzt hat er sein eigenes Frankenstein-Instrument. " Das liegt auf den Stufen des Hochsitzes und hat es in sich: ein unförmiges Zwitterwesen aus Gartenschläuchen, Trompeten- und Tuba-Blech, Mundstücken, einem Geigenkorpus. Irgendwo verbergen sich noch Teile einer Klarinette. Frankensteins Monster kann kommen. Maximilian von Mayenburg, der in Berlin an der Eisler-Hochschule studierte, setzt sich nicht zum ersten Mal im Musiktheater auf freie Art mit einem so bekannten Stoff auseinander. 2011 etwa erfand der gebürtige Münchner für das Rahmenprogramm von Katharina Wagners Bayreuther Festspielen einen "Ring des Nibelungen" für Kinder, der das Original auf zwei Stunden kürzte. Die Bekanntheit der "Frankenstein"-Geschichte nach dem Roman von Mary Shelley sei, so Mayenburg, eher Segen als Fluch: "Jeder kennt Frankenstein, jeder hat hier erst mal so einen Startpunkt: Das ist ein künstlicher Mensch, zusammengesetzt aus Leichenteilen von einem verrückten Wissenschaftler.
Maximilian Von Mayenburg China
Zurück studierte zunächst Gesang an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin, u. a. bei Alexander Vinogradov und Prof. Thomas Quasthoff. Bereits zu Beginn seines Studiums wurde er 2004 von Christoph Schlingensief als Sänger und Darsteller für die Produktion »Kunst und Gemüse A. Hipler« an der Berliner Volksbühne verpflichtet. Ab 2007 studierte Maximilian von Mayenburg zusätzlich Musiktheaterregie an der HfM »Hanns Eisler«. Überregional Aufmerksamkeit erregte seine Inszenierung des Ring des Nibelungen in einer eigenen Fassung für Kinder bei den Bayreuther Festspielen 2011. 2012 gewann er den Regiewettbewerb der Deutschen Bank Stiftung »Akademie Musiktheater heute« in Kooperation mit den Berliner Philharmonikern und dem Festspielhaus Baden-Baden und inszenierte dort die Kammeroper Cendrillon von Pauline Viardot im Rahmen der Osterfestspiele. Im Herbst 2014 inszenierte Maximilian von Mayenburg einen hochgelobten Rosenkavalier am Theater Gera/Altenburg, für den er als bester Nachwuchskünstler im Jahrbuch der Opernwel t nominiert wurde.
Im selben Jahr gewann Maximilian von Mayenburg den neuen Regiewettbewerb der Deutschen Bank Stiftung "Akademie Musiktheater heute" in Kooperation mit den Berliner Philharmonikern und dem Festspielhaus Baden-Baden und inszenierte dort mit großem Erfolg die Kammeroper "Cendrillon" von Pauline Viardot im Rahmen der Osterfestspiele. Mit "The King's Speech" von David Seidler (der Stückvorlage zu dem gleichnamigen Spielfilm) inszenierte Maximilian von Mayenburg in der Spielzeit 2013/14 am Theater Baden-Baden erstmals für das Schauspiel. Bei der alljährlichen Kritikerumfrage im Jahrbuch der Zeitschrift OPERNWELT wurde Maximilian von Mayenburg 2013 von zwei Redaktionen für die Produktion "Cendrillon" (Osterfestspiele Baden-Baden 2013) als "bester Nachwuchskünstler" der Saison nominiert. Er ist der jüngere Bruder des Autors und Dramaturgen Marius von Mayenburg. Weitere für 2014/15 geplante Inszenierung: "Xerxes" am Theater Bielefeld. Zum THEATERFRÜHSTÜCK lädt Chefdramaturg Felix Eckerle mit dem Regieteam am 5. Oktober, 11.