Träger haben Ermessensspielraum Eine bundeseinheitliche Regelung gibt es nicht. Oft lassen die Landesgesetze den Trägern einen Ermessensspielraum. Niemand kann Erziehern vorschreiben, Medikamente zu verabreichen. Das mag bei sonst gesunden Kindern noch gehen, doch auch Kindern mit speziellen Bedürfnissen, chronischen Erkrankungen und Allergien soll es ermöglicht werden, eine Kindertagesstätte zu besuchen. "Bei chronisch kranken Kindern machen wir Ausnahmen", so die Leiterin des Gunda-Fuchs-Kinderhauses in Nürnberg. Schließlich haben seit dem Inkrafttreten der Inklusionsrichtlinie alle Eltern ein Recht auf einen Regelplatz für ihr Kind. Denn ein Kind, das zum Beispiel Diabetes hat, gehört nicht in eine sonderpädagogische Einrichtung. Es ist ja nicht behindert, sondern braucht lediglich etwas Hilfe. Gerade für solche Fälle müssen also Lösungen her. Medikamentengabe - Sichere Kita. Das Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt schreibt dazu: "Eine Kindertagesstätte, die ihren Versorgungs- und Betreuungsauftrag und auch die Interessen der Eltern ernst nimmt, wird sich der Gabe von Medikamenten nicht grundsätzlich verweigern. "
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Erzieher sind kein medizinisches Fachpersonal Viele Kindertagesstätten sichern sich mit einem entsprechenden Schreiben ab, auch wenn es rechtlich gar nicht notwendig wäre. In diesem wird geklärt, welches Medikament wie und wann eingenommen werden muss, welche Risiken bestehen, wie es gelagert werden muss und wer es geben darf beziehungsweise wer dessen Vertretung ist. Gerade bei chronisch kranken Kindern ist es sinnvoll, wenn die Eltern den Arzt gegenüber der Einrichtung von der Schweigepflicht entbinden. So kann bei Komplikationen schnell ärztlicher Rat eingeholt werden. Klargestellt werden sollte auch, dass in kritischen Situationen immer der Notarzteinsatz gerufen werden muss. Verabreichung von medikamenten in kindertagesstätten südost. Doch da entsteht das nächste Problem: Dürfen die Erzieher das Kind in die Klinik begleiten? "Muss ein Kind ins Krankenhaus, dann fährt auf jeden Fall einer vom Team mit", das ist für Langzeuner ganz klar. Ein Kind in einer solchen Notlage allein zu lassen, käme für sie und ihre Kollegen nicht in Frage.
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In der Regel muss man sich keine Sorge um Schadenersatzzahlungen machen, es sei denn, es liegt Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vor. Ist es rein rechtlich ein Unterschied, welches ärztlich verordnete Medikament ein Kind durch das Kitapersonal verabreicht bekommt, also ob es sich dabei etwa um Insulin oder eine Salbe handelt? Für den Versicherungsschutz spielt das keine Rolle. Aber natürlich sind bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder ernsten Allergien sehr enge Absprachen mit den Eltern nötig. Das vermeidet Unklarheiten und gibt den Kitabeschäftigten Handlungssicherheit. Verabreichung von medikamenten in kindertagesstätten halle. Was muss eine Kita alles bedenken? Neben der Absprache mit Eltern und eventuell auch medizinischem Personal müssen Regelungen zur genauen Verabreichung, Dosierung und zur Lagerung des Medikaments getroffen werden. Je genauer, desto besser und am besten auch schriftlich. Gibt es Vorgaben des Trägers, müssen diese natürlich auch beachtet werden. Was muss auf personeller Ebene organisiert werden? Das gesamte Team sollte über typische Symptome und Anzeichen für einen Notfall Bescheid wissen.
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4. Voraussetzungen für Medikamentengabe durch die Erzieherinnen
Nur medizinisch unvermeidliche und organisatorisch nicht auch durch die
Personensorgeberechtigten durchführbare Medikamentengaben sollten durch unterwiesene pädagogische Fachkräfte in der Einrichtung erfolgen. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass eine Abwesenheitsvertretung vorhanden ist. · Die personellen Zuständigkeiten müssen geregelt sein, es muss genügend Zeit für die übernommene Zusatzaufgabe zur Verfügung stehen, die Beaufsichtigung der übrigen Kinder muss ggf. zusätzlich gesichert sein. Es muss schriftlich eine Medikation des Arztes vorliegen. Medizinische Hilfsmaßnahmen in Kindertageseinrichtungen. Diese ist so eindeutig zu gestalten, dass keine Abwägungsentscheidung beispielsweise bezüglich der Dosierung erforderlich ist und zweifelsfreie Vorgaben existieren. In jeden Fall sollte die Dauer der Medikation als,, Akut (von.. )",,, Dauertherapie" (muss alle sechs Monate aktuell vom Arzt gegengezeichnet werden) oder,, Notfallmedikation bei folgenden Symptomen (Angaben nur durch den Arzt)... " gekennzeichnet sein.
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Von einer Medikamentengabe bei zeitlich begrenzten Erkrankungen ist in der Regel abzusehen. Kinder, die z. B. an einem Infekt leiden, gehören nicht in die Tageseinrichtung. © Unfallkasse NRW Überhaupt gibt es nur wenige Arzneimittel, die über den ganzen Tag verteilt eingenommen werden müssen. Medikamente sollten nach Möglichkeit zu Hause vor und nach dem Besuch der Einrichtung verabreicht werden. Aufbewahrung von Medikamenten Die sichere, für Kinder und Unbefugte unzugängliche und vorschriftsmäßige Aufbewahrung der Medikamente obliegt der Einrichtung. Medikamente müssen getrennt von Erste-Hilfe-Material, welches schnell erreichbar und leicht zugänglich sein muss, gelagert werden. Versicherungsschutz Wurde die Medikamentengabe als Teil der Personensorge von den Sorgeberechtigten übertragen und kommt ein Kind durch eine Fehlmedikation zu Schaden, ist es grundsätzlich gesetzlich unfallversichert. Medikamentengabe in Bildungseinrichtungen | Kinderversorgungsnetz Berlin. Ist hingegen die vereinbarte Medikamentengabe unterlassen worden, liegt kein Unfallereignis im Sinne der gesetzlichen Unfallversicherung vor.
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Auch Erzieherinnen sind rechtlich abgesichert, wenn Eltern und Einrichtung eine schriftliche Vereinbarung treffen. Sinnvoll ist auch, dieser Vereinbarung einen vom Arzt ausgefüllten Therapie- und Notfallplan beizulegen. In der Vereinbarung sollten die Namen der Medikamente und deren Verabreichungsform ( z. B. Tablette, Tropfen, Injektion), die Dosierung und ggf. Hinweise zur Einnahme verschriftlicht werden. Verabreichung von medikamenten in kindertagesstätten dresden. Juristisch handelt es sich um eine individuelle privatrechtliche Vereinbarung zwischen Eltern und einzelnen Mitarbeitenden der Bildungseinrichtung. Manchmal braucht das Betreuungspersonal auch eine gesonderte Schulung, z. wenn regelmäßig Injektionen verabreicht werden sollen. Durch die Klärung dieser Fragen gelingt es in der Regel eine sachgerechte Lösung für die Versorgung zu finden und chronisch kranken Kindern die Teilhabe in Kita und Schule zu ermöglichen. Bei Erkrankungen, bei denen es zu lebensbedrohlichen Zustandsbildern kommen kann (Epilepsie, Allergien etc. ), ist die Vorgehensweise detailliert in Absprache zwischen Eltern, Arzt und Kita bzw. Schule festzulegen.
Chronische Erkrankungen wie Asthma und Diabetes nehmen dramatisch zu. Deshalb sind immer mehr chronisch kranke Kinder darauf angewiesen, bestimmte Medikamente regelmäßig einzunehmen oder Körperfunktionen messen zu lassen. Wenn diese Kinder eine Erforderliche Unterlagen, um eine Tageseinrichtung für Kinder zu eröffnen: [mehr +] Tageseinrichtung besuchen, stellt sich für die Erzieher*innen häufig die Frage, ob sie medizinische Hilfsmaßnahmen durchführen und den ihnen anvertrauten Kindern Medikamente verabreichen sollen, können, dürfen – oder sogar müssen. Pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen wissen oft nicht, ob die Gabe von Medikamenten während der Betreuungszeit erlaubt, gewünscht oder gar verpflichtend ist. Bei bestimmten Krankheiten (z. B. Epilepsie, Allergien, Behinderungen, Diabetes) sind Kinder darauf angewiesen, dass Körperfunktionen gemessen oder Medikamente regelmäßig eingenommen werden. Würde die Einrichtung den Kindern die Medikamentengabe verweigern, bedeutete das für diese Kinder einen dauerhaften Ausschluss aus der Einrichtung.