Der Knackpunkt an den Seitengängen ist nicht, welche Hilfen du geben musst – die einzelnen Bausteine kennst du bereits aus der Grundausbildung –, sondern zu welchem Zeitpunkt eine Hilfe ein- und aussetzen muss, damit das Pferd sie umsetzen kann. Das Pferd geht mit einer Abstellung von maximal
45° zur Bande seitwärts. Sein Kopf ist
entgegen der Bewegungsrichtung gestellt, der Rumpf
ist gerade. Das ist der Grund, weshalb
Schenkelweichen nicht zu den Seitengängen
zählt. Merke
In allen Seitengängen ist das Pferd
gebogen. Im Schenkelweichen ist das Pferd nur
gestellt. Anfangs lässt man meist den äusseren
Schenkel weichen. Das Pferd schaut mit dem Kopf zur
Bande und wird so nach vorne hin begrenzt. Etwas
schwieriger ist Schenkelweichen, wenn das Pferd ins
Innere der Bahn schaut. Seitengänge pferd vom bodin.free.fr. Mehr als bei der
Aussenstellung muss es hier die Zügel als
Begrenzung annehmen, wenn es seitwärts gehen
soll. Schenkelweichen kannst du im Schritt und versammelten
Trab reiten. Beim Schenkelweichen zur Bande hin treibst du das Pferd mit dem der Bande zugewandten Schenkel leicht hinter dem Gurt
vorwärts-seitwärts, der Schenkel im Bahninnern liegt
verwahrend hinter dem Gurt.
Seitengänge Pferd Vom Bodin.Com
Es ist wichtig, das der Druck gesteigert wird… wenn es beim ersten Mal mit viel Druck geht, geht es beim zweiten Mal bestimmt schon mit weniger. (eingesandt von Fabi)
Seitengänge Pferd Vom Bodensee
Das Pferd stellt dabei den Kopf schief – meist nimmt es das innere Ohr tiefer und schiebt die Nase nach außen. Damit weicht es der korrekten Stellung im Genick aus. Passiert das nur kurzfristig, ist die Ursache leicht abzustellen: Wahrscheinlich hat der Reiter für einen Moment mit den Zügeln blockiert oder zu wenig getrieben – sobald die Einwirkung wieder stimmt, wird auch das Pferd sich wieder korrekt stellen. In diesem Fall kann es auch helfen, die innere Hand für einen Moment etwas höher zu tragen. Serie zum Thema Seitengänge: Schulterherein, Traversale und Co. | Pferdialog. Verwirft sich ein Pferd dagegen ständig und vor allem auf einer Hand, liegen die Ursachen meist tiefer: Wahrscheinlich ist es noch nicht genügend gerade gerichtet, so dass es besonders in den Seitengängen noch nicht korrekt an beide Zügel herantreten kann. Die Fähigkeit zu Stellung und Biegung ist noch nicht genügend ausgebildet – das Pferd entzieht sich der dem Stellen und Biegen durch schieflegen des Kopfes. In diesem Fall sollte man zunächst zur gerade richtenden Biegearbeit auf gebogenen Linien zurückkehren – für die Seitengänge ist es dann einfach noch zu früh.
Kombinierte Übungen
Sobald sie Seitengänge beherrschen, können Sie mit den folgenden Übungen für Abwechslung sorgen und ihr Pferd zusätzlich hervorragend gymnastizieren:
Schulterherein und Travers kann man sehr schön durch Volten unterbrechen – beispielsweise in der Mitte der langen Seite oder auch in den Ecken. Auf der gebogenen Linie der Volte kann man – falls nötig – den Takt in Ordnung bringen und wieder für mehr Fleiß sorgen, um dann aus der Biegung der Volte heraus neu zum Seitengang anzusetzen. Nach der Volte kann man alternativ auch den Seitengang wechseln, also beispielsweise vom Schulterherein über eine Volte ins Travers übergehen. Umgekehrt geht es natürlich genauso, also Travers – Volte – Schulterherein. Oder Sie wechseln vom Schulterherein ins Renvers: Sie reiten beispielsweise Schulterherein aus der Ecke heraus an der langen Seite. In der Mitte der langen Seite halten sie an und behalten dabei die Abstellung bei. Seitengänge pferd vom bodensee. Nun stellen sie das Pferd um und reiten im Renvers weiter. Diese Übung ist auch möglich, ohne anzuhalten: Dabei wird das Pferd in der Bewegung aus dem Schulterherein ins Renvers umgestellt – dabei sollten Takt und Schwung erhalten bleiben.