Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit
Das sagte einst Karl Valentin. Und damit hat er Recht! Hören wir uns einmal an, was Rainer Maria Rilke über die Kunst sagt. Der folgende zitierte Text von Rilke ist gekürzt. Über Kunst
Wenn ich die Kunst als eine Lebensanschauung bezeichne, meine ich damit nichts Ersonnenes. Also kein sich beherrschen und beschränken um bestimmter Zwecke willen, sondern ein sorgloses sich loslassen im Vertrauen.
Kunst ist schön macht aber viel arbeit die. Keine Vorsicht, sondern eine weise Blindheit. Kein Erwerben eines langsam wachsenden Besitzes, sondern ein fortwährendes Vergeuden aller wandelbaren Werte. Diese Art zu Sein hat etwas Naives und Unwillkürliches. Sie ähnelt der Kindheit. Die Kindheit ist das Reich der großen Gerechtigkeit und der tiefen Liebe. Kein Ding ist wichtiger als ein anderes in den Händen des Kindes. Es spielt mit einer goldenen Brosche oder mit einer weißen Wiesenblume. Es wird in der Ermüdung beide gleich achtlos fallen lassen und vergessen. Wie beide ihm gleich glänzend schienen in dem Lichte seiner Freude.