Ausarbeitung, 2020
13 Seiten, Note: 2, 3
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hugo von Hoffmannsthal
3. Gedicht Vorfrühling
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Um die Jahrhundertwende, welche circa die Jahre 1890 bis 1914 umfasst, entstanden zahlreiche unterschiedliche literarische Strömungen wie beispielsweise der Impressionismus, der Symbolismus, der Jugendstil oder die Wiener Moderne. Die einzelnen Strömungen lassen sich allerdings nur sehr schwer voneinander abgrenzen. Vorfrühling von Hofmannsthal :: Gedichte / Hausaufgaben / Referate => abi-pur.de. Dennoch haben sie alle gemeinsam, dass sie sich gegen den Naturalismus (1880 – 1990) positionieren. Die Autoren und Künstler hatten nicht mehr die möglichst genaue und sachliche Beschreibung der Wirklichkeit zum Ziel, sondern das Individuum und die Subjektivität, also dessen Erfahrungen und Gefühle in den Mittelpunkt zu rücken. Die Epoche der Jahrhundertwende ist geprägt durch die rasant fortschreitende Industrialisierung. Dadurch war auch das Lebensgefühl der Menschen von zwei unterschiedlichen Sichtweisen bestimmt.
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Zusammen mit Peter Altenberg und Arthur Schnitzler war er Mitglied der Avantgarde-Gruppe Jung-Wien. Am 18. Oktober 1902 veröffentlichte Hofmannsthal in der Berliner Tageszeitung "Der Tag" einen fiktiven Brief mit dem schlichten Titel "Ein Brief". Gedicht vorfrühling hugo hofmannsthal werke. Er wurde angeblich im Jahr 1603 von Philip, Lord Chandos an Francis Bacon geschrieben. In diesem Brief sagt Chandos, dass er aufgehört hat zu schreiben, weil er "die Fähigkeit, zu denken oder von irgendetwas zusammenhängend zu sprechen, völlig verloren hat"; er hat die Möglichkeit der Sprache, die Welt zu beschreiben, aufgegeben. Dieser Brief spiegelt das wachsende Misstrauen und die Unzufriedenheit mit der Sprache wider, die für die Moderne so charakteristisch sind, und Chandos' sich auflösende Persönlichkeit ist nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich bedingt. In der Frühzeit orientierte sich Hofmannsthal wie andere Dichter seiner Generation am französischen Symbolismus; seine frühen Arbeiten können dem literarischen Jugendstil oder dem literarischen Impressionismus zugeordnet werden.
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Infolgedessen fand er als Jüngstes Mitglied eine gleichberechtigte Aufnahme in den Kreis der Schriftstellergruppe des "Jungen Wien", wodurch ihm zu dieser Zeit bereits der Ruf eines bekannten Autors zugeschrieben werden konnte. Hofmannsthal hat nach seinem Abitur ein Jurastudium an der Universität in Wien begonnen. 1895 wechselte er nach seinem Militärdienstjahr dann aber zur Romanistik, deren Studium er mit einer Promotion beendete. Sechs Jahre später heiratete er Gertrud Schlesinger, genannt Gerty (1880-1959), welche seinem eigenen sozialen Lebenskreis entstammte und Bankierstochter aus jüdischer assimilierter Familie war. Das Ehepaar lebte im Fuchsschlößl in Rodaun bei Wien, wo auch deren drei Kinder Christiane (1902 - 1987), Franz (1903 - 1929) und Raimund (1906 - 1974) zur Welt gebracht wurden. Zudem erschien 1902 der wohl folgenreichste Text Hofmannsthals, "Ein Brief", der sogenannte Lord-Chandos-Brief, welcher als Gründungsmanifest der Moderne gelesen wird. HOFMANNSTHAL, VORFRüHLING. Am 15. Juli 1929, am Tag der Beerdigung seines Sohnes Franz, welcher zwei Tage zuvor Selbstmord begann, starb Hofmannsthal schließlich in Rodaun bei Wien (vgl. ).
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Vorfrühling
Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn. Er hat sich gewiegt,
Wo Weinen war,
Und hat sich geschmiegt
In zerrüttetes Haar. Er schüttelte nieder
Akazienblüten
Und kühlte die Glieder,
Die atmend glühten. Lippen im Lachen
Hat er berührt,
Die weichen und wachen
Fluren durchspürt. Hugo von Hofmannsthal - Die Gedichte. Er glitt durch die Flöte
Als schluchzender Schrei,
An dämmernder Röte
Flog er vorbei. Er flog mit Schweigen
Durch flüsternde Zimmer
Und löschte im Neigen
Der Ampel Schimmer. Durch die glatten
Kahlen Alleen
Treibt sein Wehn
Blasse Schatten. Und den Duft,
Den er gebracht,
Von wo er gekommen
Seit gestern Nacht. Hugo von Hofmannsthal (Erstdruck 1892)
Auf der einen Seite herrschte eine Stimmung des Niedergangs, auch Fin de Siècle genannt. Dieser französische Begriff bezeichnet das Ende des 19. Jahrhunderts, in dem die Menschen Unsicherheit und Angst aufgrund von Neuem und Unbekannten sowie durch den Verlust altbekannter Werte verspürten. Sie befürchteten einen Verfall der Kultur. Auf der anderen Seite erzeugten die zahlreichen technischen Fortschritte in der Gesellschaft aber auch Hoffnung und das Gefühl eines Aufbruchs, der Moderne.
Gedicht vorfrühling hugo hofmannsthal elektra. Diese Neuerungen verschaffte den Menschen eine positivere und zuversichtlichere Sichtweise, sodass sie die Jahrhundertwende nun als Neuanfang, Fortschritt und Aufschwung betrachteten. Erfindungen wie das Telefon, der Glühbirne oder der Straßenbahn führten zu einer bewundernswerten Veränderung des Alltags, zu einer nie da gewesenen Beschleunigung in allen Lebensbereichen. Zudem glaubten die Menschen an die Allmacht der Naturwissenschaften, woraufhin die religiösen Weltbilder nicht mehr als zeitgerecht angesehen wurden und an Bedeutung verloren.
); es wird berichtet, wo er gewesen ist (2. – 6. ) – dieser Bericht knüpft an "Seltsame dinge" (V. 3) an und erklärt, woher die seltsamen Dinge stammen. Die 7. als Wiederholung der 1. schließt den Kreis mit Blick auf die seltsamen Dinge. In den beiden folgenden Strophen wird dann ausgeführt, welche seltsamen Dinge in seinem Wehen sind: Er treibt "Blasse schatten / Und den duft, / Den er gebracht" (V. 32-34); die beiden letzten Verse verknüpfen explizit die vergangene Reise des Windes mit seinem gegenwärtigen Zustand, "Seit gestern nacht" (V. 36). Die erste Fassung des Gedichts war also etwas wackelig und lebte nur von der Suggestion der einzelnen Klänge und Strophen. Der Wind ist dort eine handelnde Figur, eine Person: Er läuft (V. 1), hat sich gewiegt (V. 5) und sich geschmiegt (V. 7), hat berührt (V. 14) und durchspürt (V. 16) usw. Vorfrühling hugo von hofmannsthal gedicht. Es ist ein Wind, der die Menschenwelt und die Natur berührt hat: Lippen und Haar, Weinen und Flüstern, Fluren und Röte des Himmels, die Flöte und die Lampe (Ampel).