Theo Schmich bei der Lesung im Berufskolleg. Foto: FUNKE FotoServices
Lesung am Berufskolleg Gladbeck - auf literarische Weise näherten sich Oberstufenschüler am Dienstag der Arbeitswelt. Gladbeck. Literarisches auf dem Stundenplan am Berufskolleg Gladbeck: Der Essener Autor Theo Schmich war dort am Dienstag zu Gast und las vor drei Oberstufenklassen aus seinen Kurzgeschichten. Theo schmich kurzgeschichten. Theo Schmich ist gelernter Chemie-Ingenieur, schon längst pensioniert und offenbar seit Jahrzehnten ein aufmerksamer Beobachter seiner Umgebung: Diese Gabe zeigt sich in besonderer Weise in seinen Kurzgeschichten, wie schon das erste Beispiel der Lesung demonstrierte: In "Der Bär mit der Mütze" geht es um einen Stoffbär, der zu Werbezwecken vor der Eingangstür eines Müsli-Shops steht und der für einen Verkäufer dieses Geschäfts sozusagen zum Spiegelbild wird. "Du hättest studieren sollen! ", sagt der Verkäufer zum Stoffbär. Denn dann hätte der Stoffbär, gemeint ist natürlich der Verkäufer selbst, Karriere gemacht und wäre heute vielleicht sogar Bundestagsabgeordneter – Nadelstreifenanzug statt Latzhose.
Geier waren wir. Theo Schmich. Unser Opfer war Harold. Manchmal kommt mir alles im Traume wieder. Wir hocken auf dem Rand unserer Büroschränke. Mit kahlen, hässlichen, lauernden Geierköpfen. Unter uns, an seinem Schreibtisch, Harold. Mit seiner Beförderung zum Prokuristen hatte Harolds Ende begonnen. Er strahlte an diesem Tage, schritt energiegeladen durch die Flure. Siegessicher. Er hatte es geschafft, er würde es weiterhin schaffen. Wir, seine Kollegen, waren jenseits allen Neides. Kurzgeschichte die kündigung theo schmich. Längst schon hatte er uns überrundet, hatte seine Beförderung sich abgezeichnet. Unseren Neid hatten wir hinter uns gebracht, zu einem früheren Zeitpunkt. Und resigniert angesichts Harolds Energie. Jetzt standen wir auf. Nicht gegen Harold, sondern um aus sicherem Abstande seinen Kampf zu beobachten. "Ob er es schafft? " "Kaum. Zuviel Arbeit. Und es wird noch mehr, verlasst euch darauf! " "Abwarten. Harold ist zäh. " Die Geier bezogen ihre Posten. Schon bald nach seiner Beförderung erschien Harold verändert.
Personalchef, Betriebsrat, sein Vorgesetzter - jeder wälzte die Schuld auf
den Elektronenrechner ab. Konnte man sich an einem Automaten rächen? Das
war lächerlich. Aber war es nicht feige, sich hinter einem Automaten zu
verstecken? Ein paar Wochen später, an einem Sonntag, ertappte der Hausmeister der
Firma den Mann. Er war in den Raum eingedrungen, in dem der Rechner
aufgestellt war, und demolierte die Einrichtungen mit einem schweren
Hammer. "Wie gut wir daran taten, ihn zu entlassen", meinte der Personalchef; als
er sich darüber mit dem früheren Vorgesetzten des Mannes unterhielt. "Sich
wegen einer Kündigung so aufzuregen. " (aus: Texte aus der Arbeitswelt seit 1961, hg. v. Theodor Karst, Stuttgart:
reclam 1974, S. 147-151ff. ) reclam 1974, S. 81ff. ) - Wir bedanken uns fr das Recht, diesen Text
im Rahmen unseres Website-Angebots zu nutzen, bei Theo Schmich. – Alle
Rechte verbleiben bei dem Autor. ) Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16. 10. 2020
Ihm kamen - gewiss nur, weil man ihn so
plötzlich entlassen hatte - ketzerische Gedanken. War er wirklich mehr als
ein Sklave? Zwar durfte er einmal im Jahr seinen Wohnort für einen
dreiwöchigen Urlaub verlassen. Und auch an den Wochenenden konnte er sich
ziemlich frei bewegen. Doch während der übrigen Zeit gehörte er seinem
Arbeitgeber. Und wenn es diesem gefiel, so kündigte er ihm. Und mit der
Arbeit blieb dann auch das Geld aus und ohne Geld -
Der Mann hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, als er
sich alle möglichen Folgen seiner Entlassung ausmalte. Und dabei hatte er
nicht einmal Grund, jemandem einen Vorwurf zu machen. Rechtlich war alles
einwandfrei. Den Vertrag, der besagte, dass der Arbeitgeber ihm genau so
gut kündigen konnte wie er ihm, hatte er selbst unterschrieben. Und auch
die Kündigungsfrist wurde eingehalten. Nein, nein, es war alles in
Ordnung! Und doch wäre ihm wohler gewesen, wenn er ein menschliches Wesen
hätte fassen können, wenn er jemandem die Schuld für seine Entlassung
hätte geben können.
Und schreibe nicht umgangssprachlich! - Versuche die Sätze noch besser zu verknüpfen mit Wörtern wie "deshalb, dadurch, Am darauffolgenden Tag,... ". Teilweise hast du in der Mitte sehr kurze Sätze aufeinander.. - Versuche den letzten Absatz (die Begründung, dass es sich hierbei um eine Kurzgeschichte handelt) noch auszubauen. Momentan tust du nur die ganzen Merkmale aneinanderreihen.