), heißt heute allgemein sprachliches Handeln und wird in der Theorie der Sprechakte erfasst. [Manches hört sich schlauer an, als es ist: Bereits Mephisto hat das gesehen und gesagt, Faust I, V. 1995 ff. ]
Brecht versteht darunter eine Form von Nachahmung zwischenmenschlichen Verhaltens. Die Wirklichkeit soll im Theater nicht nur wieder erkannt, sondern auch durchschaut werden. Damit das möglich ist, muss sich das Bühnengeschehen als etwas Gemachtes zu erkennen geben. Das Auffälligmachen der Differenz zwischen der Realität des Theaters und der von ihm nachgeahmten Realität ist ein Akt der Verfremdung. Dieses für das Epische Theater konstituierende Prinzip besteht darin, dass ein vertrauter
Gegenstand oder Sachverhalt zu einem fremden gemacht wird, so dass er Staunen hervorruft und in der Folge Erkenntnis möglich macht. Dramatische und epische form des theaters in mi. Der Grad der Einfühlung des Zuschauers in das Bühnengeschehen ist nach Brecht abhängig vom Grad der Einfühlung des Schauspielers in die Figur. Wenn die emotionale Ansteckung des Zuschauers vermieden werden soll, muss also auch die Identifizierung des Schauspielers mit der Figur vermieden werden. So wie der Zuschauer ist aber auch der Schauspieler des Epischen Theaters nicht ohne Gefühl und erst recht nicht die von ihm verkörperte Figur.
Der Schauspieler muss kommunistisch-parteilich sein (55 f. ); er muss in die Figur das "Nicht-Sondern" hineinbringen, damit man die Vorgänge als beeinflussbar ansehen kann. c) "Den Bereich der Haltungen, welche die Figuren zueinander einnehmen, nennen wir den gestischen Bereich. Körperhaltung, Tonfall und Gesichtsausdruck sind von einem gesellschaftlichen 'Gestus' bestimmt: die Figuren beschimpfen, komplimentieren, belehren einander usw. " (61) Was er über den gestischen Bereich (60 – 64) zu sagen hat, demonstriert Brecht am Beispiel der ersten Szenen des "Galilei" (63). d) Auf die Fabel kommt alles an (65 – 70), d. h. auf ihre Auslegung durch Verfremdung. e) Es folgen Bemerkungen über die Musik usw. und darüber, wie das Stück dem Publikum abzuliefern ist (71 – 76). Dramatische und Epische Form des Theaters by Roxana Popovici. Zum guten Schluss wird noch einmal Vergnügen am Theater mit dem höheren Vergnügen an der gesellschaftlichen Veränderung verbunden: "In seinem Theater mag er [der Zuschauer, N. ] seine schrecklichen und nie endenden Arbeiten, die ihm den Unterhalt geben sollen, genießen als Unterhaltung, samt den Schrecken seiner unaufhörlichen Verwandlung.