Spielzeug für Schweine - EU - › International
EU
Wie der Begriff "Beschäftigungmaterial" in einer EU-Richtlinie mit viel Fantasie zu Spielzeug umgedeutet wird
Schweine müsste man sein, denkt sich wohl manch einer, der den Mythos vom "Spielzeug für Schweine" hört, der sich vor allem in den britischen Medien hartnäckig hält. Dort ist nämlich von verpflichtendem "Spielzeug" für Schweine die Rede, was immer man sich darunter vorstellen möchte. Von fußballspielenden Ferkeln bis zu Schach spielenden Säuen setzen die Medien der Fantasie keine Grenzen. Sie entscheiden darüber, wie Sie unsere Inhalte nutzen wollen. Ihr Gerät erlaubt uns derzeit leider nicht, die entsprechenden Optionen anzuzeigen. Bitte deaktivieren Sie sämtliche Hard- und Software-Komponenten, die in der Lage sind Teile unserer Website zu blockieren. Z. B. Browser-AddOns wie Adblocker oder auch netzwerktechnische Filter. Sie haben ein PUR-Abo?
Schweine-Schwarte, Goliath | Mytoys
So ein Schweineleben im Stall kann langweilig sein – so öde, dass sich die Ringelschwanzträger gegenseitig bei Beißereien verletzen. Ein neues Spielzeug, der Wühlkegel, hält die neugierigen Tiere deutlich länger bei Laune als herkömmliches Beschäftigungsmaterial. Die Folge sind ruhigere Mastschweine und weniger Streit. Für Spielzeug begeistern sich Schweine meist nur kurze Zeit, der Wühlkegel scheint hingegen eine besondere Faszination auszuüben: Während der gesamten Mastdauer über 18 Wochen bleibt das Spielzeug für die Steckdosennasen interessant. Foto: Gewa
Schweine sind intelligent – von "dumme Sau" und "blödes Schwein" keine Spur. Sie sind klug, aktiv und extrem neugierig. Das in Kombination mit einem angeborenen Wühltrieb, und Schweine sind bestens ausgestattet, um sich in der freien Wildbahn höchst erfolgreich ihr Futter zu suchen. In der modernen Tierhaltung kommen diese Eigenschaften jedoch überhaupt nicht mehr zum Zuge. Die Tiere stehen in dunklen, stickigen Ställen auf Spaltboden, bekommen ihr Futter frei Haus in den Trog und langweilen sich zu Tode.
Spielzeug Für Die Schweine
Mit Stroh ist er vorsichtig, wie viele andere Schweinehalter auch. Wührer befürchtet, dass das Stroh die Kanäle seiner Flüssigentmistung verstopfen könnte. Deshalb setzt er auf Beißhölzer, Luzernepresslinge und Baumwollseile, die die Tiere an den Enden zerkauen und ausfasern können. Die Erfahrungen des jungen Landwirts damit sind gut und auch die Kosten halten sich in Grenzen. Für 4. 000 Schweine hatte Tobias Wührer Investitionskosten in Höhe von 20. 000 Euro. Die laufenden Kosten pro Monat liegen bei 200 Euro. Beschäftigungsmaterial nur ein Nebenaspekt beim Tierwohl Rund 4, 8 Millionen Schweine werden in Bayern pro Jahr geschlachtet. Sie alle profitieren künftig während ihres sechsmonatigen Lebens vom organischen Beschäftigungsmaterial. Schweine-Expertin Michaela Mohring-Lutz vom Bildungs- und Wissenszentrum im baden-württembergischen Boxberg betont allerdings, dass es viel mehr braucht als nur Beschäftigungsmaterial, damit sich Schweine rundherum wohl fühlen. Auch die richtige Futter- und Wasserversorgung, ein gutes Stallklima, genügend Platz und eventuell noch frische Luft kämen dazu.
Gummimatten, Beißspielzeuge und Scheuermatten: Viel Komfort für die Schweine bedeutet nicht, dass sie sich nicht mehr untereinander verletzen. Forscher testen alternative Haltung
Weil Mastschweine in engen Buchten immer wieder an den Ringelschwänzen der Artgenossen knabbern, werden den Ferkeln oft nach der Geburt die Schwänze gekürzt. In einem Mastbetrieb testeten Forscher jetzt eine Alternative - mit ernüchternden Ergebnissen. 11. 02. 2015, 19:26 Uhr
Groß Grenz
Neun Monate lang untersuchten Experten der Landesforschungsanstalt, wie man Schweine vom oft schmerzhaften Beißen in die sensiblen Ringelschwänze abhalten kann. In die Buchten wurden weniger Tiere eingestallt. Zur Ablenkung wurde Langstroh eingestreut, statt der Nippeltränken wurden offene Wasseraufnahmestellen angeboten, Scheuerstellen, Gummimatten und Torf angeboten. Sogar an Spielzeug wurde gedacht. "Wir haben in die Buchten Hanfseile und Beißstäbe, sogenannte Bite-Rites, aufgehangen", sagt Kathrin Naumann. Die Geschäftsführerin des Agrarbetriebes Groß Grenz wollte sich damit der Diskussion um die von Tierschützern kritisierten Praxis des Schwänze-Kupierens stellen und alternative Aufzuchtverfahren in den konventionellen Tierzucht erproben.